Wie wirkt sich häufiges Blutspenden auf die Qualität des Blutes von Spendenden aus? Dazu untersuchten Forscher die Blutstammzellen von männlichen Langzeitspendern über 60 Jahren. Diese hatten im Durchschnitt im Laufe ihres Lebens 120 Mal Blut gespendet. Insbesondere interessierte die Forscher, wie sich häufiges Blutspenden auf die sogenannte „klonale Hämatopoese“ auswirkt. Das sind genetische Veränderungen im Erbgut der Stammzellen, die zwar per se nicht krankhaft sind, aber mit Erkrankungen wie Blutkrebs, kardiovaskulären Risiken, aber auch primär entzündlichen Krankheitsbildern assoziiert sind. Bei über zehn Prozent aller 60-Jährigen lässt sich klonale Hämatopoese nachweisen. Das Ergebnis der Studie: Bei Langzeitspendern konnten keine pathologischen Veränderungen in Stammzellen beobachtet werden. Im Gegenteil: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich das blutbildende System sogar auf vorteilhafte Weise anpassen kann. „Unsere Studie gibt keinen Anlass zur Sorge, dass Vielspender ein erhöhtes Risiko für Blutkrankheiten haben könnten“, sagt Prof. Dr. Halvard B. Bönig, Transfusionsmediziner am Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg.
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