Parodontose verhindern

Bestimmt haben Sie schon einmal von Parodontose gehört – sei es aus der Zahnpasta-Werbung oder von Ihrem Zahnarzt. Aber wissen Sie auch, was damit gemeint ist? Wenn nicht, sind Sie in bester Gesellschaft – so geht es vielen. Lassen Sie uns den Tag der Zahngesundheit im September zum Anlass nehmen, um über die Krankheit zu sprechen.

 

Was ist Parodontitis?

Die Parodontitis ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die zu einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates führt. Sie wird von Bakterien verursacht, die bei Erwachsenen ganz natürlich in der Mundhöhle vorkommen. Die Parodontitis entwickelt sich meist schleichend, schmerzlos und unbemerkt.

 

Parodontitis (so heißt die Parodontose korrekt in der Fachsprache) ist eine Volkskrankheit:

Laut aktueller Mundgesundheitsstudie des Instituts Deutscher Zahnärzte sind ab einem Alter von 35 Jahren rund 52 Prozent der Deutschen davon betroffen. Die Erkrankungshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter stark an.

 

Welche Folgen drohen?

Durch den anhaltenden Entzündungsprozess in der Mundhöhle verliert das Zahnfleisch seine Festigkeit und die Zahnwurzel sowie der Kieferknochen werden irreparabel beschädigt bzw. abgebaut. Das bewirkt eine erhöhte Beweglichkeit der Zähne bis hin zum Zahnverlust.

 

Die Entzündung beschränkt sich jedoch oft nicht nur auf den Mund. Wenn Bakterien und Entzündungsstoffe aus dem Mundraum in den Blutkreislauf gelangen, kann das auch Probleme in anderen Regionen des Körpers auslösen. Dr. Wolfgang Koch aus Herne weiß, dass Patienten, die eine Parodontitis haben, etwa vier- bis fünfmal häufiger einen Herzinfarkt bekommen. Medizinische Studien zeigen, dass die Parodontitis auch in Wechselwirkung mit beispielsweise Diabetes, Rheuma, chronischen Atemwegserkrankungen und Schlaganfall steht.

 

Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

Der Bundeszahnärztekammer zufolge zählt Zahnfleischbluten zu den typischen Symptomen einer Parodontitis, ebenso wie unangenehmer Mundgeruch oder Schwellungen und Rötungen des Zahnfleisches. Manchmal bemerkt man beim Saugen am Zahnfleisch auch einen schlechten Geschmack.

 

Was tun bei Parodontitis?

Wenn Sie den Verdacht auf eine Parodontitis haben, heißt es: Nichts wie ab zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin! Glücklicherweise wird eine Parodontitis-Behandlung nach neuestem wissenschaftlichem Stand von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Wichtig: Die Krankheit lässt sich nur behandeln, wenn Patient und Arzt gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

Prävention ist besser als Behandlung

Mit einer guten Mundhygiene lässt sich einer Parodontitis vorbeugen. Zweimal am Tag Zähneputzen und die Zwischenräume mit Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen reinigen sind Pflicht. Alles, was Sie dazu benötigen, sowie eine fachgerechte Beratung erhalten Sie selbstverständlich in Ihrer Guten Tag Apotheke. Nehmen Sie außerdem unbedingt ihre halbjährlichen Kontrolltermine beim Zahnarzt wahr und lassen Sie Ihre Zähne dort regelmäßig professionell reinigen.

 

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Fünf tolle Heilkräuter für jeden Haushalt

„Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen“, sagte angeblich Hildegard von Bingen. Mit einem Vorrat an Kräutern können Sie sich Ihre eigene, pflanzenheilkundliche Hausapotheke zusammenstellen. Kräuter von geprüfter Qualität sowie deren verarbeitet Produkte wie Tinkturen, Kapseln oder Öle bekommen Sie in Ihrer Apotheke.

 

Lavendel – der lilafarbene Liebling

Der Gartenliebling betört nicht nur mit seinem unverwechselbaren Duft. Lavendel kann vor allem Schlafstörungen, Angstzustände, Nervosität und Menstruationsbeschwerden lindern.

 

Darreichungsformen

ätherisches Öl, Tee, als Wickel oder Tinktur

 

Rezept „Beruhigende Seelenschmeichler-Milch“

Einen Becher Milch mit einem Esslöffel getrockneten Lavendelblüten erwärmen, aber nicht aufkochen. Zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Dann die Milch abseihen und mit Honig gesüßt genießen.

 

Brennnessel – gar kein Unkraut

Auch wenn niemand sie gern an seine Haut lässt, überwiegen die gesundheitlichen Vorzüge der Pflanze bei Weitem das namensgebende Brennen. Vor allem bei Harnwegserkrankungen und rheumatischen Beschwerden, Arthrose und Arthritis kann die Brennnessel Linderung verschaffen und außerdem den Haarwuchs fördern. Durch ihren hohen Gehalt an Eisen, Vitamin C und vielen Mineralstoffen ist Brennnessel auch als Stärkungsmittel beliebt.

 

Darreichungsformen

Tee, Kapseln, Dragees, Blätter

 

Rezept

Getrocknete oder frische Blätter mit kochendem Wasser übergießen, abgedeckt zehn bis 15 Minuten ziehen lassen und kalt oder warm trinken. Oder frische Blätter als Zutat im Smoothie.

 

Ingwer – Fitmacher aus dem Erdreich

Ingwer (es wird die Wurzel verwendet) gilt als eine der ältesten medizinisch genutzten Pflanzen überhaupt. Sie wurde bereits 2.800 vor Christus als Medikament erwähnt. Bis heute wird Ingwer gern als Mittel gegen Übelkeit und bei Erkältungen genutzt und ist mittlerweile in jedem Supermarkt zu finden. Auch als Gewürz sehr beliebt.

 

Darreichungsformen

frisch, Tee, Pulver, Kapseln

 

Rezept

Ein fingerdickes Stück Ingwer schälen und in Scheiben geschnitten mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Heiß oder kalt genießen.

 

Pfefferminze – die vielseitige Heilerin

Ob Kopfweh, Erkältung, Blähungen oder Magen-Darmkrämpfe – die grüne Pflanze mit den intensiv duftenden Blättern wirkt heilsam bei vielen Beschwerden. Praktisch: Sie lässt sich sowohl in jedem Garten als auch im Topf auf der Fensterbank halten.

 

Darreichungsform

Tee, Öl, Kapseln, Blätter

 

Johanniskraut – der Sonnenschein fürs Gemüt

Herbst und Winter können sich negativ auf die Stimmung auswirken. Viele Menschen leiden in der dunklen Jahreszeit vermehrt unter depressiven Verstimmungen, dadurch bedingten Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit. Johanniskraut wirkt ähnlich wie Antidepressiva und hilft, prämenstruelle Stimmungsschwankungen auszugleichen.

 

Darreichungsformen

Tee, Öl, Kapseln, Kraut

 

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Was hilft gegen Kopfschmerzen?

Viele Menschen leiden unter Kopfschmerzen. Dabei sind Kopfschmerzen nicht gleich Kopfschmerzen! Es gibt über 250 verschiedene Kopfschmerzarten. Der Spannungskopfschmerz und die Migräne stellen aber mit 90 Prozent den größten Anteil dar. Kopfschmerzen können meist selbst behandelt werden. Treten diese aber regelmäßig auf oder nimmt deren Häufigkeit zu, müssen Sie ärztlichen Rat suchen. Bei besonders heftigen Kopfschmerzen, begleitet von Nackensteifigkeit, hohem Fieber, neurologischen Störungen oder Bewusstseinstrübungen, müssen Sie SOFORT ins Krankenhaus. Weitere Tipps, was gegen Kopfschmerzen hilft, gibt unsere Expertin Christa Figur. Sie ist PTA in der Hubertus Apotheke Hofgeismar.

Kopfschmerzen können äußerst quälend sein, daher möchten Betroffene sie so schnell wie möglich loswerden. Die meisten greifen zur Tablette, doch welches von den vielen Präparaten hilft und ist dennoch gut verträglich? Fachliche Hilfe dazu bekommen sie in Ihrer Arztpraxis oder in Ihrer Apotheke. Bei der Wahl des Präparates müssen das Alter, Grunderkrankungen, Allergien und eine Schwangerschaft mit bedacht werden.

Die Klassiker gegen Kopfschmerzen sind die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol. Diese Wirkstoffe gibt es auch mit Koffein kombiniert, dadurch wird die schmerzstillende Wirkung verstärkt und der Wirkungseintritt erfolgt schneller. Tabletten immer mit einem Glas Wasser (150 ml) einnehmen, damit sie sich nicht schon in der Speiseröhre auflösen und dort zu Reizungen führen.

Wichtig ist, sich an die Dosierungsempfehlung zu halten, damit es nicht zu einer Überdosierung kommt. Kopfschmerztabletten dürfen nicht länger als drei Tage am Stück und nicht häufiger als zehnmal im Monat eingenommen werden. Beachtet man diese Regel nicht, kann es zu einem durch Kopfschmerzmittel induzierten Kopfschmerz kommen.

Für die Akutbehandlung von mittelstarken bis starken Migräneanfällen mit oder ohne Aura können auch sogenannte Triptane eingesetzt werden. Sie sind eine Option zu den klassischen Schmerzmitteln, wenn diese nicht oder nicht ausreichend wirken. Sie dürfen nur dann eingenommen werden, wenn die Migräne ärztlicherseits diagnostiziert wurde.

Bei stressbedingten Kopfschmerzen geht es oft auch ohne Arzneimittel. Frische Luft, eine Tasse Tee in Ruhe trinken, die Gedanken ziehen lassen, an was Schönes denken und bewusst tief ein- und ausatmen, hilft bei der Entspannung. Auch ein bis zwei Tropfen kühlendes Pfefferminzöl auf der Stirn- und Nackenregion einmassiert, bewirken eine Linderung. Bei Nackenverspannungen mit Kopfschmerzen helfen warme Kompressen gut. Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung, Tai-Chi oder Yoga können zur Vorbeugung, aber auch bei akuten Kopfschmerzen sehr hilfreich sein. Eine Tasse Espresso mit Zitrone kann bei gefäßbedingten Kopfschmerzen helfen, die Wirkung ist aber stark abhängig vom Koffeingehalt des Kaffees. Genügend trinken und regelmäßige Mahlzeiten einhalten, verringern die Anfälligkeit für Kopfschmerzen. Kopfschmerztagebücher helfen, den Ursachen auf die Spur zu kommen.

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Rezept: Apfel-Curry mit Reisbandnudeln

Geschmack mit Knack!

Das Lieblingsobst in Deutschland läuft zu Hochform auf: Die ersten Äpfel der neuen Saison sind da. Die hohen Temperaturen dieses Sommers haben für höhere Zuckerwerte gesorgt und bringen süße Früchte hervor. Und das bedeutet apfelige Vielfalt mit gesunder Power in der Küche. Entdecken Sie jetzt das Apfel-Curry mit Reisbandnudeln.

Äpfel – das steckt Gesundes drin

Äpfel enthalten wenig Fett, dafür viele Kohlehydrate und reichlich Vitamin A, B, C und E. Allerdings stecken all diese wertvollen Stoffe in oder direkt unter der Schale. Darum am besten die natürliche „Verpackung“ mitessen! Probieren Sie den Apfel mal exotisch im Curry.

Rezept: Apfel-Curry mit Reisbandnudeln

Das leckere, vegetarische Rezept gelingt leicht und ist in 30 bis 35 Minuten fertig.

Zutaten für 2 Personen

  • 300 g TK-Erbsen
  • 1 großer säuerlicher Apfel (z.B. Boskop)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 2 Schalotten
  • ⅓ Chili
  • 1 TL Currypulver
  • 1 EL Sesamöl
  • 500 ml Kokosmilch
  • 1 EL Fischsauce
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Reisnudeln
  • 1 Zweig Thai-Basilikum
  • 1 TL schwarzer Sesam
  • ½ Limette

Zubereitung:

  1. Erbsen auftauen lassen.
  2. Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen und würfeln. Knoblauch, Ingwer und Schalotten schälen und feinhacken. Chili waschen, trockenreiben, Kerne entfernen und ⅓ ebenfalls hacken.
  3. Öl in einem Topf erhitzen und Knoblauch, Ingwer, Schalotten, Chili und Curry für 3 Min. anbraten. Apfel dazugeben und weitere 4 Min anbraten.
  4. Mit Kokosmilch und Fischsauce ablöschen, Erbsen dazugeben und für weitere 5–8 Min. leicht köcheln, bis der Apfel leicht bissfest gegart ist. Mit Salz abschmecken.
  5. Währenddessen Nudeln nach Packungsanleitung garen und Thai-Basilikum waschen.
  6. Apfel-Curry in Schüsseln verteilen, Nudeln dazugeben und mit Thai-Basilikum und Sesam bestreuen. Zuletzt 1 Spritzer Limettensaft darüber geben und genießen.

Einkauf und Lagerung von Äpfeln

Beim Einkauf verrät eine feste, glänzende Schale, dass die Äpfel frisch sind. Und sie lassen sich hervorragend lagern. Die Früchte mögen es kühl und dunkel und lassen sich deshalb ideal im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp: Äpfel immer einzeln lagern. Sie verströmen Ethylengas, welches die Reifung von anderem Obst oder Gemüse beschleunigt.

Apfelanbau gestern …

Äpfel sind nicht nur beliebt, sie haben in Deutschland auch eine lange Geschichte. In manchen Gegenden reicht sie bis ins achte Jahrhundert nach Christus zurück, wo man sich vor allem in Klöstern bereits bestens auf den Apfelanbau verstand. Möglicherweise hat in der Folge auch Kurfürst August von Sachsen indirekt auf die Tradition Einfluss genommen. Er erließ nämlich im Jahr 1582 ein Gesetz, das Ehepaaren die Pflicht auferlegte, je 2 Obstbäume in ihrem Garten anzupflanzen. So oder so hat die Tradition viel Gutes bewirkt. Denn die Apfelerzeuger hierzulande haben aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen im Apfelanbau, ein besonderes Augenmerk für qualitativ und geschmacklich gute Sorten entwickelt.

… und heute

Die größten und ertragreichsten Anbaugebiete findet man heute schon lange nicht mehr in Klostergärten. Die liegen mit 12.106 Hektar Anbaufläche und einer Erntemenge von 373.000 Tonnen Äpfeln (2020/21: 345.000 Tonnen) in Baden-Württemberg und mit einem Areal von 8.089 Hektar und 297.000 Tonnen Ernteertrag (2020/21: 291.000 Tonnen) in Niedersachsen. Auch Nordrhein-Westfalen und Sachsen sind von großer Bedeutung für die Apfelproduktion. Sachsen wartet mit 2.277 Hektar Anbaufläche auf und belegt damit den 3. Rang vor Nordrhein-Westfalen mit 2.051 Hektar*.

(*Quelle: Destatis)

Die Nummer 1 im Obstregal

Ob als Saft, im Kuchen oder zum Reinbeißen: Der Apfel ist mit Abstand das Lieblingsobst der Deutschen. 87 % der Deutschen sind Apfelkäufer. Das zeigt sich auch im Anbau. 1.004.625 Tonnen wurden im vergangenen Jahr allein in Deutschland geerntet. Jeder deutsche Privathaushalt kaufte 2021 durchschnittlich 18,5 Kilo des köstlichen Kernobstes. Das macht rund 123 Äpfel pro Haushalt oder rund 61 Äpfel pro Person. Apfelliebhaber haben dabei die Qual der Wahl: Denn der Handel bietet im Schnitt ein Sortiment von etwa 15 verschiedenen Apfelsorten. Den Spitzenplatz in der Rangliste der beliebtesten Äpfel belegt seit Jahren in Folge der aromatisch-saftige Elstar**

Die 10 meistgekauften Äpfel 2021**:

  1. Elstar (16,4% – 2020: 16,8 % – 2019: 16,4 %)
  2. Braeburn (14,6% – 2020: 12,5 % – 2019: 13,6 %)
  3. Gala (12,3% – 2020: 12,4 % – 2019:11,9 %)
  4. Jonagold/Jonagored (7,5% – 2020: 8,3 % – 2019: 11,9 %)
  5. Pink Lady/Cripps Pink (8,9% – 2020: 7,3 % – 2019:7,5 %)
  6. Golden Delicious (2,3% – 2020: 2,7 % – 2019: 2,5 %)
  7. Kanzi (2,5% – 2020: 2,1 % – 2019: 2,1 %)
  8. Pinova (1,8% – 2020: 1,8 % – 2019: 1,7 %)
  9. Cox Orange/Holsteiner Cox (1,0% – 2020: 1,1 % – 2019: 1,5 %)
  10. Cameo, Rubens, Honeycrunch (0,7% – 2020: 0,8 % – 2019: 0,5 %)

(**Quelle: AMI-Analyse auf Basis des GfK Panels)

Lecker – auch fürs Klima!

Fruchtig süß mit leicht säuerlicher Note und einem knackig-saftigen Bisserlebnis – so schmeckt für die meisten Deutschen der perfekte Apfel. Ein Genuss-Kriterium, das nicht zuletzt auch vom richtigen Erntezeitpunkt abhängt. Die volle Entfaltung des Geschmacks wird nämlich durch die kurzen Transportwege vom Erzeuger in den Handel begünstigt. Die sorgen dafür, dass Äpfel aus deutschem Anbau reifer geerntet werden können. Darüber hinaus produzieren sie auch noch weniger CO2 und sparen Kosten. Ein klarer Vorteil, den viele Käufer zu schätzen wissen!

Äpfel gibt es das ganze Jahr – dank moderner Lagertechnik

Nach der Ernte wird ein nicht unerheblicher Teil der Früchte eingelagert. Dank der ausgefeilten Lagertechnologien deutscher Obsterzeuger mit modernster Kälte- und Sauerstoffregulierung können einige besonders gut lagergeeignete Apfelsorten bis zu einem Jahr frisch gehalten werden – ganz so, als ob sie direkt vom Baum kommen. Den zahlreichen Apfel-Fans steht dadurch das ganze Jahr über knackig-leckere Ware aus hiesigem Anbau zur Verfügung. Auch bei Verpackung und Transport der Früchte zum Handel setzen die deutschen Erzeuger auf schonende Methoden, die modernsten Ansprüchen genügen. So wandern die Äpfel zum Beispiel im Wasserbad durch die Produktionslinie bis zur Packstation. Das verhindert Druckstellen und hält die Schale rundum intakt.

Informationen und Rezept stammen von Deutschland – Mein Garten. Dort finden Sie auch alles zum Thema Obst und Gemüse aus Deutschland.

 

Bildquelle: ©BVEO/Ariane Bille

Neurodermitis bei Kindern

Teufelskreis aus Jucken und Kratzen

Aufgrund des quälenden Juckreizes können Kinder mit Neurodermitis nur schwer davon abgehalten werden, sich zu kratzen und damit den Zustand ihrer Haut zu verschlimmern. Die chronisch entzündliche Hauterkrankung ist zwar nicht heilbar, doch man kann einiges tun, um die Symptome zu lindern.

In Deutschland leiden etwa zehn bis 15 Prozent aller Kinder unter Neurodermitis. Meist beginnt die Krankheit innerhalb der ersten beiden Lebensjahre und „verwächst“ sich bis zur Pubertät. Doch sie kann auch bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben oder erneut auftreten. So sind schätzungsweise zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen betroffen. Eine Neurodermitis äußert sich durch trockene und gerötete Haut sowie juckende Ekzeme. Bei Babys kann der sogenannte „Milchschorf“, vor allem im Gesicht und am behaarten Teil des Kopfes, ein erstes Anzeichen sein. Im Kleinkindalter sind häufig Nacken und Gelenkbeugen betroffen. Die Hautprobleme können aber auch an anderen Körperstellen wie Gesäß, Oberschenkel oder Fußrücken auftreten. Neurodermitis verläuft meist in Schüben. Das bedeutet, dass sich Akutphasen, in denen die Beschwerden mal stärker, mal weniger stark sind, mit symptomfreien Phasen abwechseln.

Ursachen sind vielschichtig

Die Ursachen für Neurodermitis sind bislang nicht eindeutig geklärt. Man geht jedoch von einem Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, gestörter Hautbarriere und überempfindlichem Immunsystem aus. In der Folge verliert die Haut Feuchtigkeit, sie reagiert gereizt und fängt an zu jucken. Kratzen lässt den natürlichen Selbstschutz der Haut weiter bröckeln, sodass Bakterien, Viren und Pilze leichter eindringen. Zudem kann es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Reize kommen. Deshalb ist Neurodermitis nicht selten mit Allergien, Asthma oder Heuschnupfen vergesellschaftet. So variabel der Krankheitsverlauf, so individuell auch die Auslöser für einen akuten Neurodermitis-Schub. Zu den wichtigsten Trigger-Faktoren zählen Allergene (z.B. Lebensmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare), kaltes und trockenes Klima, übermäßiges Schwitzen, zu enge Kleidung sowie hautirritierende Textilien oder Chemikalien (z.B. Chlor, Duft und Konservierungsstoffe). Aber auch psychische Belastungen wie Stress, Aufregung oder Trauer können einen Schub auslösen.

Ärztlichen Rat einholen

Die Vermeidung der jeweiligen Auslöser bildet zusammen mit der täglichen Hautpflege die Basis, um Neurodermitis in den Griff zu bekommen. Bei akuten Schüben werden oft zusätzlich entzündungshemmende Cremes oder Medikamente eingesetzt. Je nach Schweregrad kann darüber hinaus eine immunmodulierende Therapie sinnvoll sein. Hautärztinnen und -ärzte helfen dabei, die auslösenden Faktoren zu identifizieren und einen geeigneten Behandlungsplan aufzustellen.

Tipps für den Alltag: Kratzen

Kurz geschnittene Fingernägel sind sinnvoll, um Hautinfektionen durch Kratzen vorzubeugen. „Kratz-Verbote“ und die Androhung von Strafen können bei Kindern Stress auslösen, der die Problematik verschärft. Besser ist es, die Kleinen beispielsweise mit Spielen oder Gute-Nacht-Geschichten abzulenken. Der Juckreiz lässt sich durch feuchte Umschläge und Kühlung lindern. Angenehm sind auch Hautpflegeprodukte, die im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Basispflege

Die Haut sollte mindestens zweimal täglich mit einer geeigneten Basispflege versorgt werden. Je nach Zustand der Haut und der betroffenen Region bieten sich Salben, Cremes oder Lotionen mit unterschiedlichem Fett- und Wassergehalt an. Wichtig ist, dass die Produkte frei von Konservierungs-, Duft- und Farbstoffen, Emulgatoren, Paraffinöl und Vaseline sind. Bei Säuglingen sollte außerdem kein Harnstoff enthalten sein.

Hygiene

Zu langes oder zu häufiges Baden bzw. Duschen kann den Hautzustand verschlechtern. Grundsätzlich sollten Neurodermitiker nicht mehr als 15 Minuten in der Badewanne verbringen. Entscheidend ist auch die Wassertemperatur: Sie sollte nicht zu hoch sein, am besten maximal 35 Grad. Für die Reinigung eignen sich pH-neutrale bzw. leicht saure medizinische Seifen oder Ölbäder. Im Anschluss sollte die Haut vorsichtig trocken getupft und eingecremt werden.

 

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Muskelzerrungen

Muskelzerrungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Meist sorgen bereits Schonung, Schmerzlinderung und die PECH-Regel für eine schnelle Genesung.

Muskelzerrungen sind neben Muskelfaser-und Muskelrissen die häufigste und gleichzeitig leichteste Form typischer Muskelbeschädigungen. Sie sind nicht nur bei Handball- oder Fußballspielern gang und gäbe. Auch etwa beim Badminton oder Tennis kommt es aufgrund des pausenlosen Wechsels zwischen Beschleunigung und Abbremsen relativ oft zu diesen Verletzungen. Sprinter und Springer in der Leichtathletik sind ebenfalls oft betroffen. Aber auch bei vermeintlich harmlosen Bewegungen in Haus und Garten können Muskelzerrungen auftauchen. „Durch Überlastungen beziehungsweise Überdehnungen werden kleinste Muskeleinheiten, sogenannte Sarkomere, beschädigt“, erläutert Dr. Martin Rinio, ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Häufig ist ein nicht ausreichendes Aufwärmtraining schuld an den Beschwerden.

Sport und körperliche Überlastung als Ursachen

Neben Sport können auch körperliche Überlastungen im Allgemeinen zu Zerrungen führen. „Anfangs kommt es in diesen Fällen zu einer spürbaren Verspannung des Muskels – häufig in Oberschenkel oder Waden -, der sich steigern kann bis hin zu krampfartigen Schmerzen“, so der Facharzt für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie. „Dazu kommen oft starke Schwellungen.“

Wer sich eine Muskelzerrung zugezogen hat, sollte sofort mit der Belastung aufhören und den betroffenen Körperteil schonen. „Ansonsten könnte sich aus der Zerrung auch ein Muskel- oder Muskelfaserriss entwickeln“, warnt Dr. Rinio. Eine Zerrung also bitte unbedingt ernst nehmen!

Spaziergänge statt Joggen

Schmerztabletten oder -Salben reduzieren die oft erheblichen Schmerzen und wirken Verkrampfungen entgegen. Auch feuchte Quark-Wickel können Linderung bringen. „Auf jeden Fall sollte der betroffene Muskel für mehrere Tage, wenn möglich eine Woche, geschont werden“, rät Dr. Rinio. Danach empfiehlt sich eine langsame Steigerung der Belastung durch entsprechende Übungen. „Je nach Intensität der Beschwerden sollte mit dem Sport drei bis vier Wochen pausiert werden, damit sich der Muskel vollständig erholen kann“, rät der Experte. Statt des geliebten Joggens eventuell öfter mal spazieren gehen. Erst bei völliger Schmerzfreiheit kann das gewohnte Training wiederaufgenommen werden.

Plasma-Therapie und Ulltraschall

In der Regel heilt eine Muskelzerrung von alleine – ein achtsames Verhalten des Betroffenen vorausgesetzt. Gegebenenfalls können Heilung und Regeneration durch moderne Methoden wie die Plasma-Therapie unterstützt werden. „Um gezielt Schmerzen zu lindern und die Heilung anzuregen, wird dem Patienten plättchenreiches Plasma injiziert“, erläutert Dr. Rinio. Zu diesem Zweck werden ihm vorab 10 bis 60 ml des eigenen Blutes aus der Armvene entnommen und im Labor zentrifugiert. „In einem mehrphasigen Prozess wird aus dem Blut das Blutplasma gewonnen und dabei mit körpereigenen Blutplättchen (Thrombozyten) angereichert“, so der Facharzt. „Auf diese Weise erreicht man eine drei- bis sechsmal höhere Konzentration der für die Wundheilung so wichtigen Bestandteile.“

Linderung bringen kann auch die Stoßwellentherapie. Für eine gezielte Anwendung setzt der Arzt den Ultraschallkopf direkt auf die betroffene Körperregion. Die Schallwellen erzeugen Wärme und Vibrationen im Gewebe und können schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und muskelentspannend wirken, indem sie heilende Botenstoffe aktivieren. Und wie kann ich vorbeugen? Beste Präventivmaßnahme ist ein gutes Aufwärmtraining inklusive Dehnungsübungen. „Außerdem sollte man körperliche Überlastungen vermeiden“, empfiehlt der Experte. „Darüber hinaus kann das Tragen entsprechender Bandagen die Verletzungsgefahr reduzieren.“

Was sollte man konkret tun?

Als Sofort-Maßnahme empfehlen Fachärzte die PECH-Regel:

  • P = „Pause“ (nach der Verletzung Arm oder Bein ruhen lassen)
  • E = „Eis“ (Eisbeutel oder andere Kühlung vermindern Entzündungsreaktionen und übermäßige Schwellungen)
  • C = „Compression“ (ein elastischer Druckverband verhindert ein weiteres Einbluten und reduziert Entzündungen und Schwellungen)
  • H = „Hochlagern“ (verhindert weitere Schwellungen oder Einblutungen)

 

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Ganz einfach abnehmen mit Intervallfasten

Ein paar Pfunde purzeln lassen – wer möchte das nicht? Vor allem nach dem Sommer samt Grillsaison, Besuchen in der Eisdiele und der einen oder anderen Schlemmerei im Urlaub könnte so mancher Körper etwas weniger Gewicht gut vertragen. Eine besonders einfache und für fast jeden mögliche Art der Diät ist das Intervallfasten.

Intervallfasten – was ist das genau?

Wenn Sie bei Fastenkuren an kompletten Verzicht und Null-Diät denken, wird Sie überraschen, wie einfach Intervallfasten ist. Denn: Es muss nie komplett aufs Essen verzichtet werden. Dabei gibt es zwei Methoden: Beim 16:8-Fasten beschränkt man die Nahrungsaufnahme auf acht Stunden täglich, die restlichen 16 Stunden des Tages nimmt man lediglich ungesüßte Getränke wie Tee, Wasser oder Kaffee zu sich. Bei der 5:2-Methode beschränkt man sich an zwei Tagen in der Woche auf eine maximale Kalorienzufuhr von 500 (Frauen) beziehungsweise 600 Kalorien (Männer). Die restlichen Tage können Sie ganz normal essen.

Was bringt es?

Bei anderen Diäten wird oft der Stoffwechsel heruntergefahren: Man friert, fühlt sich müde, baut Muskulatur ab. Beendet man die Diät, nimmt man oft wieder zu (Jo-Jo-Effekt). Beim Intervallfasten dagegen schaltet der Körper in den Fastenzeiten lediglich die Fettverbrennung an – ansonsten bleibt der Stoffwechsel aktiv. Außer für Schwangere und stillenden Frauen sowie Kinder und Jugendliche ist Intervallfasten für jeden geeignet. Diabetiker sollten sich jedoch mit ihrem Arzt absprechen.

Das ist erlaubt

Auf Alkohol brauchen Sie innerhalb der Essenszeiten nicht zu verzichten, wählen Sie jedoch lieber trockenen Wein als Bier, was sehr kohlenhydratreich ist. Sport ist immer empfehlenswert. Falls Sie Ihren Kaffee nur mit Milch genießen, gönnen Sie sich ruhig einen Schuss auch während der Fastenzeiten. Nur auf Zucker sollten Sie strikt verzichten.

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, wir haben einen Plan für Sie:

Darauf sollten Sie verzichten

Allgemein werden Zucker und Kohlenhydrate schnell verbrannt – nicht ideal, um die längeren Fastenzeiten durchzustehen. Greifen Sie besser zu eiweißreichen Produkten sowie frischem Gemüse. Obst wegen des hohen Fruchtzuckers nur in Maßen. Auch künstliche Süßstoffe zum Beispiel in Getränken sollten Sie meiden – diese sind zwar kalorienarm, gelten aber als appetitanregend.

 

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Herzmuskelentzündung: Das sollten Sie darüber wissen

Wer krank ist und sich nicht wohl fühlt, der sollte sich schonen und vor allem keine anstrengenden Tätigkeiten ausüben. Vor allem wenn ein Virus der Grund für die Befindlichkeitsstörung ist. Denn sonst droht die Gefahr einer Herzmuskelentzündung, Fachbegriff Myokarditis. Im Gespräch mit MEIN TAG erläutert Prof. Dr. Brenda Gerull vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz am Universitätsklinikum Würzburg, was man tun kann, um eine Herzmuskelentzündung zu vermeiden und wie man sich verhalten sollte, wenn es einen doch erwischt hat.

Frau Professorin Gerull, warum ist eine Herzmuskelentzündung gefährlich?

Prof. Dr. Brenda Gerull: Eine Myokarditis kann zu schweren Herzrhythmusstörungen sowie einer akuten beziehungsweise chronischen Herzinsuffizienz führen. Obwohl prinzipiell alle Altersgruppen erkranken können, wird sie besonders häufig bei jungen Menschen festgestellt. Bei Kindern und jungen Erwachsenen, die an einer chronischen Herzmuskelerkrankung leiden, hat man festgestellt, dass bis zu 40 Prozent von ihnen vorher eine Herzmuskelentzündung hatten. Ähnlich hoch ist die Zahl in Bezug auf die Ursache eines plötzlichen Herztodes in dieser Altersgruppe, wobei andere Studien auch deutlich geringere Zahlen postulieren.

Trotzdem muss man festhalten, dass diese schweren Verläufe selten sind und die allermeisten Herzmuskelentzündungen ausheilen. Daten aus Studien belegen, dass sich circa 70 Prozent der Patienten mit einer akuten Myokarditis, die durch eine Myokardbiopsie festgestellt wurden, nach der Akutphase erholen, meistens auch ohne Folgen.

Wie kommt es zu einer Herzmuskelentzündung?

Die Myokarditis ist eine entzündliche Erkrankung des Herzens, die vor allem durch Viren, zum Beispiel Grippeviren, ausgelöst wird. Seltener entsteht sie durch andere infektiöse Erreger sowie toxische Substanzen, etwa bestimmte Medikamente, oder – bei Autoimmunerkrankungen – auch durch das Immunsystem selbst beziehungsweise durch eine überschießende Immunantwort bei Infektionen.

Die häufigste Ursache stellen, wie gesagt, Viren dar, wobei hier verschiedene Mechanismen unterschieden werden. Beispielsweise gibt es Viren, die direkt den Herzmuskel beziehungsweise die Gefäße im Herzmuskel angreifen. Andere bleiben im Organismus bestehen und lösen immer wieder Entzündungen über das Immunsystem aus. Angenommen wird ferner, dass Viren der Corona-Familie über Eintrittspforten wie die sogenannten ACE2-Rezeptoren potenziell direkte Herzschäden verursachen können.

Apropos: Wie groß ist das Risiko, aufgrund einer COVID-19-Erkrankung oder einer COVID-19-Impfung an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken?

Anfängliche Berichte über schwere Herzschäden durch die SARS-CoV-2-Erkrankung haben sich nicht bestätigt. Sehr schwere Fälle, die das Leben gefährden, sind extrem selten, unspezifische entzündliche Veränderungen sind jedoch häufig. Genaue Zahlen gibt es allerdings nicht. In einer Studie an Sportlern wurde festgestellt, dass 0,6 bis drei Prozent vor Wiederaufnahme des Trainings Kriterien für eine klinische Myokarditis hatten.

Auch nach einer Corona-Impfung ist eine Myokarditis sehr selten. Betroffen sind vor allem junge männliche Personen im Alter von zwölf bis 17 Jahren, die bevorzugt nach der zweiten Impfdosis leicht erkranken. Die meisten Patienten können nach wenigen Tagen die Klinik verlassen. Prinzipiell sollte die Myokarditis nach einer Impfung genau so betrachtet werden wie bei einer Infektion mit SARS-CoV-2.

Woran erkennt man eine Herzmuskelentzündung?

Klinisch äußert sich eine Myokarditis durch kardiale Symptome wie Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Belastungsintoleranz, Herzklopfen oder Synkopen, also umgangssprachlich einer Ohnmacht, oder eines Kollaps. Weiterhin ist ein Anstieg kardialer Enzyme, Veränderungen im EKG, gegebenenfalls im Langzeit-EKG bei Rhythmusstörungen sowie Veränderungen in der kardialen Bildgebung wie der Echokardiografie und kardiale Magnetresonanztomografie zu erwarten. Für eine genauere Diagnose und die Ursachenfindung sind weitere Bluttests und eine Herzmuskelbiopsie erforderlich. Letzteres wird jedoch selten durchgeführt.

Wie wird eine Herzmuskelentzündung behandelt?

Patienten mit nachgewiesener leichter oder mittelschwerer Myokarditis wird zunächst ein Krankenhausaufenthalt empfohlen, um eine Symptomverschlechterung rechtzeitig zu erkennen, während weitere Untersuchungen beziehungsweise die Ursachensuche erfolgen, und dann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.

Patienten mit schwerer Myokarditis sollten idealerweise in größeren Zentren behandelt werden, die Erfahrungen in der Behandlung einer schweren Herzinsuffizienz beziehungsweise von Herzrhythmusstörungen haben sowie auch die Möglichkeiten einer immunsuppressiven oder immunmodulativen Therapie abwägen können. Bei entzündlichen Schmerzen beziehungsweise bei Verdacht auf eine Perikardbeteiligung, also einer Beteiligung des Herzbeutels, kommen nichtsteroidalen Antirheumatika oder Colchicin zum Einsatz.

Und was kann man tun, um die Myokarditis zu vermeiden? Kein Sport?

Grundsätzlich sollte man bei Erkältungssymptomen und grippalen Infekten auf seinen Körper hören und sich schonen beziehungsweise in diesen Phasen vor allem auf Sport und starke körperliche Belastungen auch im Arbeitsumfeld verzichten.

Was die Corona-Impfung betrifft, so raten viele Experten, in den ersten Tagen nach der Impfung auf Sport und starke körperliche Belastungen zu verzichten. Wichtig ist, wie gesagt, auf seinen Körper zu hören, erkältungsähnliche Symptome ernst zu nehmen und erst dann wieder das gewohnte Pensum aufzunehmen, wenn man sich gesund und fit fühlt.

Nach einer überstandenen Herzmuskelentzündung: Wann kann man sich wieder vollständig belasten, etwa beim Sport?

Das hängt sicher auch von der Schwere der Erkrankung ab. Wichtig ist, dass der Patient nach einer überstandenen Erkrankung mit dem Kardiologen einen entsprechenden Plan zum Wiedereinstieg festlegt. Sportler, bei denen eine klinische Myokarditis diagnostiziert und behandelt wurde, sollten im Regelfall drei bis sechs Monate lang auf Sport verzichten.

Frau Professorin Gerull, vielen Dank für das Interview.

Prof. Dr. med. Brenda Gerull ist Leiterin des Departments Kardiovaskuläre Genetik am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz des Universitätsklinikums Würzburg.

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Hausapotheke

Erste Hilfe in den eigenen vier Wänden

Starke Kopfschmerzen oder eine Schnittwunde ereilen einen selten, wenn man gerade in einer Apotheke steht. Sehr gerne treten unangenehme Leiden dagegen am Sonntagabend oder mitten in der Nacht auf. Um für eine optimale Erstversorgung, auch bei schwereren Verletzungen, sofort das richtige Mittel zur Hand zu haben, lohnt es sich, eine strukturierte Hausapotheke anzulegen. Wir sagen Ihnen, was dazu gehört:

Hausapotheke | allgemein

  • Mittel gegen Schmerzen und Fieber (wenn in Ihrem Haushalt Kinder wohnen, auch ein entsprechendes Präparat)
  • Ein Kombi-Medikament zur Linderung von grippalen Infekten
  • Halstabletten Nasenspray, eventuell auch Nasendusche
  • Medikamente gegen Durchfall und Verstopfung
  • Salbe für Brandverletzungen
  • Gel für Sport- oder Alltagsverletzungen
  • Bei Bedarf Medikamente gegen häufige Beschwerden wie Sodbrennen, Lippenherpes oder Migräne

Hausapotheke | Wund-Versorgung

  • Wunddesinfektionsmittel
  • Pflaster für kleinere Verletzungen
  • Sterile Kompressen zum Abdecken von Wunden
  • Mullbinden verschiedener Breite
  • Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
  • Dreiecktuch, das als Armschlinge benutzt wird
  • Verbandschere

Hausapotheke | weitere nützliche Hilfsmittel

  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Zeckenzange
  • Einmalhandschuhe
  • Kühlkompressen
  • Erste-Hilfe-Anleitung (gibt es zum Ausdrucken
  • auf diversen Internetseiten)
  • Eine Liste mit Notfallnummern wie 112, der Giftnotrufzentrale und des ärztlichen und zahnärztlichen Bereitschaftsdienstes sowie des Apothekennotdienstes

Der perfekte Platz für die Hausapotheke

Viele Leute haben ihr Medikamenten-Schränkchen im Bad stehen – was allerdings sehr ungünstig ist. Denn die dort erhöhte Luftfeuchtigkeit und die hohen Temperaturen vertragen viele Medikamente nicht und führen zu einer Beeinträchtigung ihrer Wirkung. Optimal ist die Aufbewahrung in einem kühlen, trockenen und nicht zu hellen Zimmer wie Schlafzimmer oder Abstellkammer.

Auf jeden Fall sollte die Hausapotheke so aufbewahrt werden, dass Kinder nicht selbständig herankommen – werden Pillen mit Bonbons verwechselt oder wird mit einer spitzen Pinzette vielleicht Augenarzt gespielt, kann das schlimme Folgen haben.

Ideal platziert ist die Hausapotheke in einem Schränkchen, das sich abschließen lässt. Verschreibungspflichtige Arzneien wie zum Beispiel Blutdruckmittel oder Opiate sollten wegen einer möglichen Verwechslungsgefahr nicht in der allgemeinen Hausapotheke gelagert werden. Und: Ist die Krankheit überstanden und die Therapie beendet, sollten Reste im Hausmüll entsorgt werden.

Homöopathie in der Hausapotheke

Wer auf Homöopathie vertraut, der ist mit folgenden Mitteln gut ausgerüstet:

✘ Apis Mellifi ca D12 für Insektenstiche, Hals-, Ohren- und Gelenkentzündung (rot, heiß oder dick)

✘ Arnica D12 für Quetschung, Prellung, Verrenkung und Hämatome

✘ Calendula D12 Schürf- und Risswunden sowie Verbrennungen

✘ Cantharis D12 für Verbrennung und Blasen

✘ Cocculus D12 für Reiseübelkeit, Schlafstörung, Schwindel

✘ Gelsemium D12 für Schmerzen wie Spannungskopfweh und Grippe

✘ Ledum D12 für Stichverletzungen, Tierbisse und Juckreiz

✘ Okoubaka D3 für Durchfall und Lebensmittelunverträglichkeit

✘ Rhus toxicodendron D12 für Muskelkater und körperliche Überanstrengung

Tipp: Gerne berät Sie auch Ihr Apotheker oder Ihre Apothekerin bei der optimalen Zusammenstellung Ihrer Hausapotheke.

 

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Gehirndoping – können Pillen schlau machen?

„Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen“, heißt ein alter Spruch. Aber stimmt er auch? Wäre es nicht schön, wenn wir morgens einfach eine Tablette schlucken würden und das Gehirn daraufhin einen genialen Geistesblitz nach dem nächsten abfeuert? Lästige Schreibtisch-Aufgaben erledigt man in der Hälfte der Zeit und Geburts- und Hochzeitstage kann man sich mühelos merken. Auch manche Studenten hoffen zu Prüfungszeiten auf einen Konzentrations-Kick mit Hilfe von Medikamenten. Die Frage lautet: Können wir die Denkfähigkeit dopen?

Was ist Gehirndoping?

Wenn die geistige Leistungsfähigkeit kurzfristig mit Hilfe von natürlichen oder chemischen Substanzen gesteigert werden soll, spricht man vom Gehirndoping. Das klingt fast schon verwerflich oder illegal, weshalb Experten lieber von Neuroenhancement sprechen. Wie beim Sport gibt es auch bei der geistigen Leistungsfähigkeit legale und illegalen Methoden, seine Leistungen zu steigern. Allerdings: „Eine Wunderpille gibt es nicht. Oft zeigen die Medikamente nur kurzfristige und minimale Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit“, sagt Professor Dr. Klaus Lieb, Facharzt und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.

Gehirndoping: Hände weg von Ritalin und Co.

Beispiel Ritalin, ein Medikament, das im Zusammenhang mit der Therapie gegen ADHS bekannt wurde. Das verschreibungspflichtige Medikament basiert auf dem amphetaminartigen Wirkstoff Methylphenidat, der dem Betäubungsmittelgesetzt (BtMG) unterliegt. Vor allem bei Studierenden vor Prüfungen, bei Menschen in kreativen Berufen oder auch bei Jungmanagern, die auf der Karriereleiter schnell nach oben kommen wollen, steht Ritalin wegen seiner anregenden Wirkung zur Vertreibung von Müdigkeit und zur Aufmerksamkeitssteigerung hoch im Kurs. Da es legal nur auf ärztliche Verordnung zu bekommen ist, blüht der Schwarzmarkt. Wer das Mittel ohne ärztliche Verordnung nimmt, geht ein hohes gesundheitliches Risiko ein, denn die Nebenwirkungen sind enorm und reichen bis zu erhöhter Aggressivität, Angstzuständen, Wahnvorstellungen und sogar zum plötzlichen Tod. Verbreitet ist auch das Aufputschmittel Modafinil, ein Medikament gegen Narkolepsie (Schlafkrankheit).

Können Tabletten den IQ steigern?

Doch genauso wenig wie man aus einem Ackergaul ein Rennpferd machen kann, wird durch die Einnahme von Medikamenten aus einem Tölpel ein Einstein. Es gibt zwar Mittel, welche die Konzentration und das Gedächtnis verbessern. Wirklich schlauer machen sie einen aber nicht – ein Präparat, das kognitive Fähigkeiten bei einem Menschen (dazu gehören unter anderem Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Kreativität oder Orientierung) über die genetische Veranlagung hinaus steigert, wurde bisher noch nicht entwickelt.

Tut dem Gehirn gut – und ist legal

Dennoch kann man auf ganz legalem Wege dafür sorgen, dass das eigene Gehirn optimal arbeiten kann. Dazu gehört natürlich vor allem eine solide Lebensweise mit einer gesunden Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung. Zudem sind Forschern bestimmten Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen auf die Spur zu kommen, die das geistige Allgemeinbefinden verbessern. Citicolin zum Beispiel wird im Körper zu dem Neurotransmitter Acetylcholin umgewandelt und beschleunigt die Reizweiterleitung zwischen Synapsen im Gehirn. Das wiederum fördert die Denkleistung, die Konzentration und das Gedächtnis. Citicolin kommt in Lebensmitteln wie Milch, Eiern, Leber und Erdnüssen vor.

Noch mehr Nährstoffe fürs Hirn

Auch andere Nährstoffe fördern die Gehirnleistung, zum Beispiel Pflanzenstoffe (Ginkgo, Brahmin, Rosenwurz), Vitamine (B12), Mikronährstoffe (Zink), Fettsäuren (Omega 3). Klassische „Wachmacher“ wie Koffein, Grüner Tee oder Guarana können ebenfalls den Nebel im Hirn lichten. Wem das alles zu kompliziert ist, der wende sich vertrauensvoll an das Team seiner Guten Tag Apotheke. Denn viele der hier erwähnten Wirkstoffe gibt es als Nahrungsergänzungsmittel. Lassen Sie sich ausführlich beraten.

 

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