Asthma

So überstehen Sie den Winter

Bis zu zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen leiden in Deutschland an Asthma. Diese Menschen stellt die beginnende Erkältungs- und Grippesaison vor besondere Herausforderungen. Denn Infektionen verlaufen bei Asthmaerkrankten oft schwerer als bei anderen. Ein vorbeugender Schutz gegen grippale Infekte ist daher für Asthmatiker besonders wichtig. Auch einige Impfungen bekommen jahreszeitlich bedingt eine besondere Bedeutung.

Zunächst die gute Nachricht: Wer an Asthma leidet, hat grundsätzlich kein größeres Erkältungsrisiko als Menschen ohne Asthma. Aber: Wenn es den oder die Asthmaerkrankten erwischt, dann kann die Erkältung bzw. der grippale Infekt zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen. Fachleute sprechen von einer Exazerbation.
Von grippalen Infekten sind zunächst einmal die oberen Atemwege betroffen. Das Problem: Bei Menschen mit Asthma ist die Immunabwehr der Bronchien eingeschränkt und ihre Schleimhautzellen sind anfälliger für Viren. Deshalb breiten sich Infektionen – insbesondere, wenn sie durch Rhinoviren verursacht werden – bei ihnen häufiger auch auf die unteren Atemwege aus. Bestehende Allergien begünstigen diese Entwicklung. In der Folge verlaufen die Infektionen schwerer.
Deshalb gilt: Menschen mit Asthma sollten eine Erkältung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn Exazerbationen können mit schwerer Atemnot einhergehen, die sich zu einem medizinischen Notfall entwickeln kann. Bei Beschwerden fragen Sie am besten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt um Rat – insbesondere dann, wenn schwere Erkältungssymptome vorliegen. Gegen Viren helfen keine Antibiotika, aber es gibt verschiedene Mittel zur Linderung der Symptome. Eventuell muss auch Ihre Asthma-Medikation angepasst werden.
Eine Erkältung bzw. ein grippaler Infekt ist das eine und an sich schon eine erhebliche Belastung für den Organismus. Eine waschechte Grippe bzw. eine Influenza dagegen ist eine ganz andere Nummer. Die Grippe ist noch einmal gesundheitsgefährdender als eine Erkältung. Das gilt für alle Menschen, aber erst recht für Asthmatiker. Bei Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma kann die saisonale Grippe schwerer und komplikationsreicher verlaufen als bei Menschen ohne Grunderkrankung. So kann die Grippe akute Verschlechterungen beziehungsweise Asthmaanfälle auslösen. Zudem haben Asthmatiker ein erhöhtes Risiko, dass es im Fall einer Erkrankung zu ernsthaften Komplikationen kommt, beispielsweise zu einer Lungenentzündung. Bei Personen, die aufgrund einer Grippe im Krankenhaus behandelt werden müssen, zählt Asthma zu den häufigsten Grunderkrankungen.
Die gute Nachricht: Gegen die Influenza kann man sich – anders als gegen Erkältungen – impfen lassen. Die dringende Empfehlung von Lungen-Experten und der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) lautet, dass insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma sich jährlich im Herbst gegen die saisonale Grippe impfen lassen sollten. Das bedeutet keinen hundertprozentigen Schutz vor Ansteckung. Auch geimpfte Personen können sich mit Influenza anstecken. Aber die Symptome fallen bei ihnen in der Regel milder aus.
Neben der Grippe-Schutzimpfung empfehlen Experten vor allem Asthmatikern, sich auch gegen COVID-19 („Corona“) und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen zu lassen. Sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Ebenso wichtig wie bei Menschen, die nicht unter Asthma leiden, ist natürlich die allgemeine Gesundheitsvorsorge, insbesondere die Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Sport und Bewegung. Gerade was den Sport betrifft, halten sich viele Asthmaerkrankte aus Angst vor einer Verschlimmerung der Symptome zurück. Experten raten aber auch Asthmatikern und Asthmatikerinnen dazu, regelmäßigen Sport in ihren Alltag zu integrieren. Im Winter sollte man natürlich darauf achten, dass man seine Lungen bei strengem Frost nicht überfordert.

Erkältung und Grippe:
So beugen Sie vor
Am besten ist es natürlich, wenn man sich erst gar nicht eine Erkältung oder eine Grippe einfängt. Die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln sollten Asthmatiker und Asthmatikerinnen daher besonders gut befolgen. Folgende Tipps können helfen, das Risiko für Ansteckungen zu verringern:

Menschenansammlungen – insbesondere in Räumen – vermeiden, Abstand halten oder einen Mundschutz (Maske) tragen; wenn möglich, Räume gut lüften

Kontakt zu offensichtlich Kranken vermeiden

Auf Händeschütteln verzichten

Händewaschen:
> mehrmals am Tag, insbesondere nach dem
Heimkommen, nach Kontakt zu Erkrankten, nach
Husten, Niesen und Naseputzen; vor dem Essen
> lang genug: etwa 20 bis 30 Sekunden
> gründlich: mit Seife; alle Handseiten und auch
zwischen den Fingern einseifen

Nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen

Desinfektionsmittel für möglicherweise mit Erregern verunreinigte Flächen nutzen, wie zum Beispiel den Einkaufswagengriff

Unterwegs eventuell Einmalhandschuhe tragen
oder Händedesinfektionsmittel nutzen

Zusätzliche Maßnahmen: Feuchtigkeit erhöhen!
Trockene Raumluft und trockene Schleimhäute
begünstigen die Ansteckung.
Dagegen helfen:

Regelmäßig über den Tag verteilt trinken, bevorzugt (stilles) Wasser, aber auch lauwarmen Tee

Hustenbonbons und Lutschtabletten können
die Schleimhäute im Rachen befeuchten

Nasensprays mit Meerwasser befeuchten
die Nasenschleimhaut und können – insbesondere
bei trockener Luft – auch längerfristig zur
Vorbeugung eingesetzt werden

Pflegende Nasensprays mit Panthenol und
Nasensalben sind gut für die wunde
Nasenschleimhaut (fragen Sie dazu Ihre
Apothekerin oder Ihren Apotheker)

Eine Nasendusche mit lauwarmem Salzwasser kann einer Erkältung vorbeugen, weil zum einen die Schleimhaut im Nasenbereich befeuchtet wird, zum anderen Viren ausgespült werden. Am besten ein- bis zweimal wöchentlich anwenden, aber keinesfalls
täglich (auch hierzu gibt es Hilfe in Ihrer Apotheke)

Salzwasser mittels eines Verneblers zu inhalieren kann ebenfalls die Schleimhäute feucht halten

Die Luftfeuchtigkeit sollte in Wohn- und
Arbeitsräumen bei 40 bis 60 Prozent liegen. Mit einem Hygrometer lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt messen. Durch Lüften oder den Einsatz von Luftbefeuchtern kann der Wert entsprechend angepasst werden.

Außerdem ist es sinnvoll, ein Auskühlen
des Körpers zu vermeiden.

Quelle: http://www.asthma-alltag.de

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Was jede Frau bereits ab Mitte 30 wissen sollte

 

Die Perimenopause ist eine Übergangsphase zu Beginn der Wechseljahre, die mit einer Umstellung der Geschlechtshormone einhergeht. Bei manchen Frauen treten die ersten körperlichen Anzeichen früher als erwartet auf.

 

Im Anschluss an die Prämenopause und übergehend in die eigentliche Menopause, kündigt die Perimenopause das Ausbleiben der letzten Menstruationsblutung an. In dieser Zeit sorgen Hormonschwankungen in vielen Fällen für mehr oder weniger stark ausgeprägte physische und psychische Symptome.

Bei den meisten Frauen beginnt die Perimenopause im Alter zwischen 45 und 50 Jahren und dauert durchschnittlich vier bis fünf Jahre. Doch ein Eintritt in diese Phase des Lebens ist bereits in den späten Dreißigern bis in die frühen Vierziger möglich. Auch hinsichtlich der Dauer gibt es starke individuelle Unterschiede – die Spanne reicht von wenigen Monaten bis zu über zehn Jahren. Man geht davon aus, dass die Perimenopause beendet ist, wenn ein Jahr keine Menstruationsblutung mehr aufgetreten ist.

 

 

Wechselbad der Hormone

 

Während der Eisprung zuvor in der Regel noch regelmäßig um die Mitte des monatlichen Zyklus eingesetzt hat, kommt es in der Perimenopause zunehmend zu stark verlängerten oder verkürzten Zyklen und Veränderungen der Menstruationsblutung. Manchmal bleibt die Periode auch über mehrere Monate komplett aus.

Auslöser hierfür sind Veränderungen im Hormonhaushalt. Diese betreffen vor allem die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, die in den Eierstöcken gebildet werden. Zunächst fällt normalerweise der Spiegel des vom Gelbkörper produzierten Progesteron ab, dann setzt allmählich auch ein Rückgang des Östrogenspiegels ein. Meist läuft dieser Vorgang jedoch nicht kontinuierlich ab, sondern es kommt immer wieder zu Schwankungen mit niedrigeren und höheren Hormonspiegeln.

Der Abfall von Östrogen und Progesteron beeinflusst direkt oder indirekt auch andere Hormone wie beispielsweise das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und führt so letztendlich dazu, dass immer weniger Eizellen heranreifen und die Fortpflanzungsfähigkeit allmählich zurückgeht.

 

 

Symptome und Lösungen

 

Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind klassische Beschwerden, die im Rahmen der Wechseljahre auftreten können. Sie sind vor allem auf den Abfall des Östrogenspiegels, auf den der Körper mit Entzugserscheinungen reagiert, zurückzuführen. Viele Betroffene klagen darüber hinaus über Erschöpfung, Schlafprobleme, psychische Verstimmungen und Stressanfälligkeit.

Zu den möglichen körperlichen Symptomen der Perimenopause zählt außerdem vaginale Trockenheit, die wiederum zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und einem Verlust der Libido führen können. Weil sich die Hormonschwankungen auf den gesamten Stoffwechsel auswirken, berichten einige Betroffene auch von Gewichtsproblemen sowie Haarausfall und trockener Haut. Nicht selten kommt es darüber hinaus zu Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Schwindel, Herzproblemen und Blutdruckschwankungen.

Wer stark unter den Auswirkungen der Perimenopause leidet, sollte eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Oft sind bereits Lebensstiländerungen hilfreich. Hierzu zählt unter anderem eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, regelmäßig Bewegung, ausreichend Schlaf und gute Strategien zur Stressbewältigung. Je nach Beschwerden lässt sich eine Besserung auch mittels kognitiver Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken erzielen. Darüber hinaus können Hormontherapien und pflanzliche Therapieoptionen dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.

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Mythen über Erkältungen

Was stimmt und was stimmt nicht?

 

„Irrglauben über Erkältungen und Hausmittel gegen grippale Infekte halten sich hartnäckig. Einige sind harmlos, andere können die Gesundheit gefährden, wieder andere sind hilfreich,“ sagt Prof. Dr. Manfred Zehender. Der ehemalige Ärztliche Direktor der Max Grundig Klinik in Bühl/Schwarzwald stellt im folgenden Beitrag neun Mythen über Erkältungen vor und erklärt, ob sie richtig oder falsch sind.

 

Sport in Maßen schadet nicht: Vollkommener Irrtum und zudem gefährlich. Erkältungen schwächen den Körper, der sein Immunsystem auf die Bekämpfung der Bakterien und Viren fokussiert. Wer erkältet Sport treibt, auch wenn dies nicht intensiv geschieht, schwächte die Immunabwehr. Im schlimmsten Fall sind Folgeerkrankungen möglich, bis hin zu Herzmuskelentzündungen.

 

Die Nase hochziehen ist ungesund: Nein! Auch wenn es nicht gerade ästhetisch ist, die Nase hochziehen ist besser als in Taschentücher zu schnäuzen. Wer in Taschentücher schnäuzt, baut im Naseninneren Druck auf. Dadurch können schädliche Erreger in die Nasennebenhöhlen gelangen und hier Schaden anrichten.

 

Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage: Sofern es sich um einen einfachen Schnupfen handelt, stimmt das. Wahr ist auch, dass es dann keiner harten Medikamente bedarf. Eine Behandlung kürzt die Erkältung nicht wirklich ab; Wirkstoffe, die das Wohlbefinden verbessern, machen Sinn.

 

Erkältungen lassen sich in der Sauna ausschwitzen: Nein, ähnlich wie bei Sport wird das Immunsystem durch Saunagänge geschwächt. Wer erkältet ist, mutet seinem Herz-Kreislauf-System unnötigen Stress zu. Bei Gesunden hingegen helfen Saunagänge ebenso wie regelmäßige sportliche Betätigung gerade in der kalten Jahreszeit, um das Immunsystem zu stärken.

 

Heiße Milch mit Honig tut dem Körper gut: Das stimmt! Halsschmerzen begleiten häufig Erkältungen. Warme Milch lindert Beschwerden im Rachen. Inhaltsstoffe des Honigs wirken entzündungshemmend. Heiße Milch mit Honig ist ein gesundes Ritual.

 

Nicht mit nassen Haaren in die Kälte gehen: Dieser Rat ist nicht relevant, auch wenn es keinen Sinn macht, mit feuchten Haaren das Haus zu verlassen. Nasse Haare im Winter lassen zwar die Kopfhaut abkühlen, lösen aber keine Erkältung aus. Dafür bedarf es Bakterien und/oder Viren.

 

Warmes Bier trinken: Das ist Blödsinn. Bier mag zwar auch dem einen oder anderen Erkältungsgeplagten schmecken, helfen tut es nicht, egal ob kalt oder warm. Von Alkohol ist bei Schnupfen in jedem Fall abzuraten. Wie bei Sport und Saunagängen lenkt Alkohol das Immunsystem ab, das sich auf die Krankheitserreger konzentrieren sollte. Dazu kommt, dass Bier die Wasserausscheidung erhöht und damit auch die Schleimhäute austrocknen, so haben Krankheitserreger es leichter, in den Körper einzudringen.

 

Eine Grippeimpfung schützt vor Erkältungen:

Schön wäre es, wenn es so einfach wäre. Eine Grippeimpfung hilft und schützt vor Influenza-Viren, die besonders aggressiv sind und eine massive Erkrankung auslösen, nicht jedoch gegen andere Erkältungsviren, die den sogenannten Schnupfen bedingen.

 

Vitamin C schützt vor Erkältungen: Auch dies ist ein Irrglaube. Wir nehmen in der Regel ausreichend Vitamin C aus einer ausgewogenen Ernährung auf. Darüber hinaus gehende Aufnahmen, etwa in Form von Pulvern, werden ungenutzt ausgeschieden. Dass eine regelmäßige zusätzliche Zufuhr von Vitamin C vor Erkältungen schützt, wurde wissenschaftlich noch nie nachgewiesen.

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Zucker in der Schwangerschaft:

Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten beim Kind

 

Ein zu hoher Zuckerkonsum in der Schwangerschaft sowie in den ersten beiden Lebensjahren erhöht beim Kind das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck im Erwachsenenalter. Darauf machen die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) aufmerksam. Die Zeitspanne von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag eines Kindes – also die ersten 1.000 Tage – ist eine besonders sensible Phase für die gesundheitliche Entwicklung. „Was in dieser Zeit gegessen wird, hat Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter“, erklärt Prof. Dr. Sandra Hummel vom Institut für Diabetesforschung im Helmholtz Zentrum (DZD). „Ein reduzierter Zuckerkonsum in Schwangerschaft und früher Kindheit senkt das Risiko für schwere chronische Erkrankungen“, so die Wissenschaftlerin. In den ersten sechs Lebensmonaten sollten Säuglinge möglichst gar keinen zugesetzten Zucker erhalten.

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Mit diesen 10 Tipps senken Sie Ihr Diabetes-Risiko

Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Zuckerkrankheit Diabetes – und jedes Jahr kommen über 500.000 Neuerkrankungen hinzu. Experten gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Menschen mit Typ-2-Diabetes bis 2040 auf bis zu 12,3 Millionen erhöhen könnte. Der häufigste Typ, der Typ-2-Diabetes, ist oft eine Folge ungünstiger Lebensgewohnheiten. Genau hier liegt eine große Chance: Schätzungen zufolge wären 65 bis 80 Prozent der Fälle durch einen gesünderen Lebensstil vermeidbar. Schon kleine Veränderungen im Alltag können das Risiko deutlich senken. Und selbst bei einem Typ-2-Diabetes im Frühstadium kann durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten die Erkrankung erfolgreich zurückgedrängt werden. Wir stellen Ihnen 10 praktische Tipps vor, mit denen Sie aktiv vorbeugen und gleichzeitig Ihre Lebensqualität steigern können.

 

  1. Konsumieren Sie

Alkohol in Maßen

Alkohol erhöht den Blutzucker, schädigt die Nerven und belastet die Leber. Frauen sollten nicht mehr als zehn Gramm reinen Alkohol pro Tag trinken (etwa 0,1 l Wein), Männer maximal 20 Gramm (etwa 0,5 l Bier). Am besten ist es, wenn Sie komplett auf Alkohol verzichten.

 

  1. Essen Sie bunt und ballaststoffreich

Füllen Sie Ihren Teller mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn und Hülsenfrüchten. Ballaststoffe halten den Blutzucker stabil und fördern einen gesunden Stoffwechsel. Reduzieren Sie außerdem Salz und stark verarbeitete Lebensmittel. Die mediterrane Küche ist ein gutes Vorbild. Zucker sollten Sie nur in Maßen genießen – höchstens 50 Gramm pro Tag, empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Am besten essen Sie Süßes nicht pur, sondern zusammen mit Ballaststoffen, Fett oder Eiweiß. So steigt der Blutzuckerspiegel langsamer an. Das kann zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Quark und Marmelade sein.

 

  1. Sagen Sie dem Speck den Kampf an

Übergewicht zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes. Es kann dazu führen, dass Muskeln, Leber und Fettgewebe weniger empfindlich auf Insulin reagieren. Das führt dazu, dass der Zucker im Blut nicht mehr ausreichend abgebaut wird. Ein Warnsignal ist außerdem ein großer Bauchumfang: Er weist auf Fettablagerungen in und um die Organe hin – besonders in der Leber. Dieses viszerale Fett ist ein starker Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Schon ein paar Kilo weniger können Ihre Gesundheit deutlich verbessern.

 

  1. Achten Sie auf

versteckte Fette

Wurst, Käse und panierte Produkte liefern oft mehr Kalorien als gedacht. Wählen Sie fettarme Varianten, genießen Sie Fleisch in Maßen und setzen Sie öfter auf Fisch wie Lachs oder Makrele.

 

  1. Wählen Sie

zuckerfreie Getränke

Meiden Sie Softdrinks und Fruchtsäfte – sie enthalten große Mengen Zucker, der den Blutzucker rasant steigen lässt. Trinken Sie stattdessen 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag. Tipp für Kaffeeliebhaber: Studien zeigen, dass vier bis sieben Tassen Kaffee (auch koffeinfrei) das Diabetes-Risiko senken können – genießen Sie ihn aber ohne Zucker und Sirup.

 

  1. Bewegen Sie

sich jeden Tag

Mindestens 30 Minuten Aktivität täglich – so, dass Sie leicht ins Schwitzen kommen, aber sich trotzdem noch gut unterhalten können. Denn dann ist die Belastungsintensität genau richtig. Treppen steigen, Rad fahren, zügig gehen oder schwimmen: Jede Bewegung zählt und wirkt sich positiv auf Blutzucker, Herz und Wohlbefinden aus.

 

  1. Lassen Sie die

Zigarette weg

Rauchen erhöht Ihr Diabetes-Risiko um bis zu 50 Prozent und schädigt die Blutgefäße. Auch Passivrauchen ist nicht ungefährlich – es kann dieselben Erkrankungen wie aktives Rauchen verursachen. Studien zeigen außerdem, dass das Risiko steigt, eine Glukoseintoleranz zu entwickeln, die als Vorstufe von Diabetes gilt.

 

  1. Behalten Sie

Ihren Blutdruck im Blick

Hoher Blutdruck in Kombination mit erhöhten Blutzucker- und Cholesterinwerten schädigt Gefäße und Organe. Lassen Sie Ihre Werte regelmäßig kontrollieren, gerne in Ihren Guten-Tag-Apotheke.

 

  1. Schlafen Sie

ausreichend

Sieben bis acht Stunden erholsamer Schlaf pro Nacht unterstützen den Zuckerstoffwechsel und verbessern die Insulinwirkung. Achten Sie auf feste Schlafenszeiten und eine ruhige Schlafumgebung.

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Was ist eigentlich eine Fettleber?

Die Leber ist ein wahres Multitalent: Sie entgiftet unseren Körper, speichert Nährstoffe, produziert wichtige Proteine und hat eine bemerkenswerte Regenerationsfähigkeit. Doch rund ein Drittel der Erwachsenen leidet an einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung – ohne es zu wissen.

 

 

Symptome einer Fettleber – wie etwa ständige Müdigkeit, Druckgefühle im rechten Oberbauch oder Verdauungsbeschwerden – werden häufig lange ignoriert. Dabei kann eine unbehandelte Fettleber schleichend in eine Entzündung übergehen und eine Leberfibrose oder sogar Leberzirrhose zur Folge haben. Was viele nicht wissen: Auch bei Menschen, die kaum oder gar keinen Alkohol konsumieren, treten vermehrt Schäden auf. Man spricht in diesen Fällen von einer nicht-alkoholischen Fettleber. Meist sind schlechte Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel – und ein gestörtes Darm-Mikrobiom – die Ursache.

Darm und Leber stehen in enger Verbindung: Über die Pfortader gelangen Nähr- und Schadstoffe direkt zur Leber. Ein gesunder Darm reguliert diesen Fluss – gerät das Mikrobiom jedoch durch Zucker, Medikamente oder Stress aus dem Gleichgewicht, können Probleme entstehen. Die Folge ist ein durchlässiger Darm (Leaky Gut), wodurch Endotoxine und andere Schadstoffe ungefiltert zur Leber durchdringen und dort entzündliche Prozesse fördern. So ist bei Leberzirrhose beispielsweise die Darmflora massiv in ihrer Zusammensetzung gestört.

Ein eindrückliches Beispiel für die Folgen einer gestörten Darmflora ist das Auto-Brewery-Syndrom: Dabei produzieren bestimmte Darmbakterien aus Kohlenhydraten Ethanol – mit spürbaren Auswirkungen auf die Leber, ganz ohne externen Alkoholkonsum. Der typisch westliche Lebensstil fördert eine Veränderung des Darmmilieus, was zu einer Verschiebung der mikrobiellen Zusammensetzung führt und die Vermehrung ethanolbildender Bakterien begünstigt. Gleichzeitig wird die Darmwand durchlässiger, wodurch Giftstoffe nahezu ungefiltert in die Leber gelangen.

 

Die gute Nachricht ist: Die Darm-Leber-Achse kann man aktiv unterstützen. Studien zeigen, dass bestimmte Probiotika die Darmflora stabilisieren, die Barrierefunktion stärken und so auch die Leberfunktion verbessern können. Eine gesunde Lebensweise mit zucker- und fettarmer Ernährung, viel Bewegung sowie ein sparsamer Umgang mit Alkohol sind dabei entscheidend. Denn so hat die Leber eine echte Chance, sich zu regenerieren: Bereits nach wenigen Monaten kann sie sich erholen, bei vollständigem Alkoholverzicht sogar zur Gänze.

 

Wo steht die Forschung?

Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Multispezies-Probiotika positive Effekte auf die Leberfunktion bei Fettleber und (kompensierter) Leberzirrhose haben können. Dabei wurden unter anderem eine stabilisierte Darmflora, eine gestärkte Darmbarriere und entzündungshemmende Effekte beobachtet. Eine verbesserte Barrierefunktion des Darms könnte die Leber vor belastenden Substanzen schützen und so ihre Funktion unterstützen.

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Halten Sie ein Powernap

Haben Sie ein Problem?

„Kurze Nickerchen steigern die Wahrscheinlichkeit von Geistesblitzen“, meldete vor kurzem die Uni Hamburg. Eine Studie konnte zeigen, dass gerade die Schlafphase N2 – das ist die diejenige, die auf die Einschlafphase folgt – dabei hilft, Probleme auf kreative Weise mittels eines Geistesblitzes bzw. eines Aha-Moments zu lösen. Probanden, die für die Studie kürzer oder gar nicht geschlafen hatten, schnitten deutlich schlechter ab.

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Was Sie über Libidoverlust wissen sollten

 

Wenn Mann keine Lust mehr hat

 

Während bei Frauen eher offen über wenig Lust auf Sex gesprochen wird, ist Unlust beim Mann nach wie vor ein Tabuthema. Das Bild vom „immer bereiten“ Kerl hält sich hartnäckig –

und wer da nicht (mehr) mithalten kann, fühlt sich schnell weniger männlich. Dabei ist Libidoverlust beim Mann gar nicht so selten und nimmt im Alter zu. Wenn es in einer Partnerschaft nicht als Mangel empfunden wird – prima. Doch im anderen Fall gibt es einiges, was die Lust wieder auf Vorder-„Mann“ bringen kann.

 

Ist aktive Sexualität überhaupt ein Muss?

Liebe kennt keine Zahlen. Ob man also jeden Tag oder zwei Mal im Jahr Sex hat, sagt nichts über die Qualität der Beziehung aus – solange beide Partner damit zufrieden sind. Doch regelmäßige körperliche Liebe hat enorme Vorteile: Stärkung des Immun- und des Herz-Kreislauf-Systems, positive Wirkung auf den Blutdruck, Stressabbau und besserer Schlaf sind nur einige Vorteile.

„Sexualität ist Gesundheitsvorsorge“, sagt Dr. Jakob Pastoetter, Sexualtherapeut aus Moorenweis bei München. Auch die Beziehung profitiert von einem aktiven Liebesleben, denn jeder körperliche Kontakt fördert die Produktion des Kuschelhormons Oxytozin, welches die Bindung stärkt. Oder wie ein Scheidungsanwalt angeblich mal salopp sagte: „Zu mir kam noch nie ein Paar wegen zu viel gutem Sex.“

 

Warum Lust so fragil ist

Die männliche Sexualität ist ein komplexes Zusammenspiel aus Körperlichem, Psychischem und Anregung der Sinne, sei es durch Berührung, Bewegung, Sehen, Hören oder ähnlichem. Diese Komponenten können einander aktivieren oder blockieren. Besonders herausfordernd: Die Faktoren verändern sich ständig – etwa durch Hormonschwankungen, Stress oder Lebensphasen – und wirken dabei oft unbewusst auf die Lust ein. Im besten Fall sind alle drei Bereiche aktiviert: Der Körper fühlt sich fit, das Selbstbild ist positiv und sinnliche Reize treffen auf ein offenes Inneres. Passt eines davon nicht, leidet die Lust. Und wenn keiner dieser Bereiche mehr „zündet“, kann das schnell zur Infragestellung der eigenen Männlichkeit führen.

 

Das hilft der Lust auf die Sprünge

Dr. Pastoetter ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS), Leiter des DGSS-Instituts für Lebens- und Sexualberatung und betreibt die Beratungspraxis „Sexualität leben!“ in München und Online (www.sexualitaetleben.de). Wir haben ihn gefragt, was es mit dem (männlichen) Libidoverlust auf sich hat und was man dagegen tun kann. Und dies hat er uns geantwortet:

Eine gleichbleibende Libido – über Jahre hinweg – ist eine Illusion. Sexualität verändert sich im Laufe des Lebens. Wer das nicht weiß oder akzeptiert, erlebt Veränderungen schnell als persönliches Versagen. Aber Lust lässt sich (wieder) wecken. Hier ein paar Impulse, die helfen können:

Körperlichkeit pflegen

Berührung schafft Nähe – nicht nur beim Sex. Umarmungen, Streicheln und vor allem Küssen wirken wie ein emotionales Aufladen. Wer sich am besten täglich körperliche Nähe gönnt, stärkt auch die sexuelle Verbindung. Übrigens: Küssen ist eine der wirksamsten Methoden – sehen Sie es quasi als Ihre sexuelle Bürgerpflicht!

Neues wagen

Was anfangs aufregend war, wird zur Gewohnheit – und damit weniger reizvoll. Das ist normal und kein Zeichen für ein gestörtes Liebesleben. Aber Sexualität darf sich entwickeln. Neue Impulse helfen dabei: eine andere Stellung, ein Sexspielzeug, ein anderer Ort, eine ungewohnte Abfolge…

Körper und Geist stimulieren

Ernährung und Bewegung sind nicht nur wichtig für die Gesundheit, sondern auch für das männliche Selbstwertgefühl. Wer sich im eigenen Körper wohlfühlt, hat oft auch wieder mehr Lust. Genauso wichtig ist die Pflege der Gedanken: Identifizieren Sie sich als lustvollen Liebhaber, folgt das Körperliche leichter.

Druck rausnehmen

Sexualität ist kein Leistungssport. Es geht nicht darum, zu funktionieren, sondern sich gemeinsam wohlzufühlen. Wenn man sich von festen Abläufen und vom Erfolgsdruck verabschiedet, fällt es auch leichter, Nähe anzunehmen und zu geben.

Darüber reden

Wer seinen Lustverlust einfach hinnimmt, riskiert, sich still voneinander zu entfernen. Besser ist es, offen zu sprechen – mit dem Partner, einem Arzt oder Sexualtherapeuten. Veränderung beginnt mit einem ehrlichen Gespräch.

Körperliche Faktoren ausschließen

Nicht immer stecken eine Lebenskrise oder der Alltagsstress hinter fehlender Lust. Unter anderem Eisenmangel, hormonelle Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes, starkes Übergewicht, Herz- oder Nierenerkrankungen oder ein vorangegangener Schlaganfall sowie Medikamente wie Blutdrucksenker, Antidepressiva oder manche Haarwuchsmittel können sich negativ auf die Libido auswirken.

 

 

Hier gibt es Unterstützung

Vertrauen Sie sich Ihrem Hausarzt an, um körperliche Ursachen auszuschließen. Weitere Unterstützung bietet unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS). Auf www.dgfs.info gibt es Informationen und eine Liste von zertifizierten Sexualtherapeuten und -beratern, Psychotherapeuten sowie Ärzten.

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Diabetes?

Wussten Sie schon…

 

…dass mehr als 250 Millionen Menschen weltweit nicht wissen, dass sie Diabetes haben? Das geht aus einer Studie der International Diabetes Federation (IDF) hervor. Weltweit leben nach Angaben des IDF derzeit rund 589 Millionen Menschen mit Diabetes. Das sind mehr als die Bevölkerung der USA, Kanadas, Mexikos und der Karibik zusammen. Die geschätzte Zahl der Erwachsenen mit Diabetes wird nach Angaben des IDF bis zum Jahr 2050 auf 853 Millionen ansteigen. Der IDF fordert die Regierungen weltweit auf, energischere Maßnahmen zur Bekämpfung von Diabetes zu ergreifen.

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Allergien bei Kindern Frühzeitig erkennen und behandeln

Hatschi! Allergien zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Etwa jedes dritte Kind entwickelt im Laufe seines Lebens eine Allergie – sei es gegen Pollen, Nahrungsmittel, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Das kann im Alltag sehr belastend sein und die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Zum Glück kann man Allergien vorbeugen oder den Krankheitsverlauf abschwächen. Die Prophylaxe beginnt dabei schon im Mutterleib.

 

Warum reagiert mein Kind allergisch? Allergien entstehen, wenn das Immunsystem eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen oder Lebensmittel fälschlicherweise als Bedrohung einstuft und überreagiert. Oft beginnt dies schon im frühen Kindesalter mit Symptomen wie Ekzemen, Schnupfen oder Asthma. Allergien können unterschiedliche Ursachen haben: Genetische Faktoren, Ernährung und Umwelteinflüsse spielen dabei eine entscheidende Rolle. Außerdem wurde beobachtet, dass Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden, ein deutlich höheres Allergierisiko haben als Babys, die bei einer normalen Geburt zur Welt kommen.

 

Vorsorge beginnt bereits vor der Geburt Schon während der Schwangerschaft kann die werdende Mutter wichtige Maßnahmen ergreifen, um das Allergierisiko ihres Kindes zu minimieren. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Gesundheit des mütterlichen Mikrobioms – das ist die Gesamtheit der Darmbakterien. Studien zeigen, dass eine ausgewogene Darmflora der Mutter die Entwicklung des Immunsystems beim Kind positiv unterstützen kann. Am besten greift die werdende Mutter zu einer ballaststoffreichen Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Auch fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut unterstützen eine gesunde Darmflora. Die Einnahme von Antibiotika wirkt sich dagegen negativ auf die Darmflora aus – das Medikament kann nämlich zu viele der „guten“ Bakterien zerstören. Deshalb sollten Schwangere nur im Notfall Antibiotika einnehmen. (Mehr zu den negativen Folgen der Antibiotika-Einnahme auf das Darm-Mikrobiom auch in unserem Artikel ??? auf Seite 11.)

 

Stillen ist unschlagbar

Nach der Geburt bietet Muttermilch den besten Schutz gegen Allergien. Sie enthält wertvolle Nährstoffe und Antikörper, die das Immunsystem des Babys stärken. Studien legen nahe, dass Babys, die mindestens vier bis sechs Monate ausschließlich gestillt werden, ein geringeres Risiko für Allergien haben. Sollte Stillen nicht möglich sein, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über hypoallergene Ersatznahrung, vor allem, wenn es in der Familie bereits Allergien gibt.

 

Dreck hält gesund Eltern sollten peinlichst genau darauf achten, dass es zu Hause nicht zu sauber ist, denn: Übertriebene Hygiene schadet Kindern. Das Immunsystem ist auf Außenreize angewiesen, sonst kann es sich nicht entwickeln und stark werden. Geraten Sie also nicht gleich in Panik, wenn sich Ihr Kleinkind eine Handvoll Erde in den Mund steckt. Neben der Ernährung ist der Kontakt mit vielfältigen Keimen und Bakterien ein wichtiger Faktor für die Entwicklung eines starken Immunsystems. Bedenken Sie dabei, dass nicht alle Bakterien Ihrem Kind schaden, so besteht zum Beispiel eine gesunde Darmflora aus unzähligen Bakterien. Gefährlicher als Dreck ist eine keimfreie, sterile Umgebung. Deshalb gehören Desinfektionsmittel nicht in den alltäglichen Hausgebrauch. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei einer akuten Magen-Darm-Erkrankung in der Familie, sollte man solche Hygienemaßnahmen ergreifen. Interessant auch: Kinder, die mit Tieren aufwachsen oder auf Bauernhöfen leben, entwickeln seltener Allergien. Der frühe Kontakt mit Mikroorganismen ist ein hervorragendes Training für das Immunsystem und schützt vor Überreaktionen. Allerdings wirkt nur „natürlicher“ Schmutz positiv auf das Immunsystem. Chemische Umwelteinflüsse wie Tabakrauch, Autoabgase oder Lösungsmittel, beispielsweise von Möbeln und Teppichen, wirken dagegen stark negativ und können Allergien verschlimmern.

 

Frühzeitig erkennen und handeln Hat man den Verdacht, dass eine Allergie vorliegt, sollte das so früh wie möglich mit dem Kinderarzt besprochen werden. Typische Symptome sind häufige Hautausschläge, anhaltender Husten, häufiges Niesen, gerötete, juckende Augen oder Verdauungsprobleme. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da unbehandelte Allergien das Risiko für weitere Erkrankungen erhöhen können. Wer vor dem Arzttermin sein Kind im Alltag genau beobachtet und vielleicht sogar ein Tagebuch mit Kontakten und Reaktionen führt, zum Beispiel: „Kuscheln mit einem Hund, daraufhin rote Augen und häufiges Niesen“, kann dem Arzt wichtige Hinweise geben und dem Kind somit vielleicht vorerst die Blutabnahme für einen Allergietest ersparen.

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