Empfehlungen und Tipps für den Notfall

Lebensmittel auf Vorrat

Volle Lebensmittelregale beim Einkaufen sind für uns heute nahezu eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem gibt es gute Gründe, Zuhause einen Vorrat anzulegen, vor allem um in Notfällen wie einem längeren Stromausfall, bei Hochwasser oder außergewöhnlichen Schneemengen vorbereitet zu sein. Hier erhalten Sie Tipps.

Praktische Vorratstabelle im Internet

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfiehlt jedem Haushalt, einen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln für etwa zehn Tage anzulegen, wobei natürlich in erster Linie die Anzahl der Haushaltsmitglieder zu berücksichtigen sind. Hilfreich ist hier der Vorratskalkulator auf der Internetseite „Ernährungsvorsorge“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, mit dem Sie Ihren persönlichen Vorrat für einen Tag bis 28 Tage berechnen können. Außerdem gibt es auf der Seite eine praktische Tabelle und weitere Informationen und Tipps zum Thema „Lebensmittel auf Vorrat“.

 

Quelle ©angel1011/lelya198814/stock.adobe.com

„Das Wissen vom Leben“

Ayurvedische Massagen können mehr

„Ayurveda“ ist eine traditionelle indische Heilkunst und bedeutet übersetzt „das Wissen vom Leben“ oder „Lebensweisheit. Neben einer bestimmten Ernährung, Pflanzenanwendung und Yogalehre sind Ayurveda Massagen ein zentrales Element der Heilmethode. Hier erfahren Sie mehr über Ayurvedische Massagen.

Selbstheilung durch Ayurveda aktivieren

Unter dem Begriff Ayurvedische Massagen versammeln sich mehrere Massagepraktiken, die zwar verschiedene Zwecke fokussieren, aber alle die innere und äußere Vitalität fördern sollen. Es geht darum, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und Körper und Geist wieder in Balance zu bringen. Ayurveda kann bei Schlafproblemen und Stress helfen, aber beispielsweise auch bei Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen und Hautproblemen. Durch den Abtransport von Giftstoffen über die Haut haben Ayurveda Massagen ebenso einen kosmetischen und hautverjüngenden Effekt. Besonders in Bezug auf Wellnessanwendungen ist Ayurveda sehr beliebt.

Abhyanga – die „Mutter der Massagen“

Öl spielt vor allem bei der „Mutter der Massagen“ eine entscheidende Rolle. Es wird leicht angewärmt vom Masseur und großzügig über den ganzen Körper verteilt, ähnlich einer Balsamierung. Auch Kopf und Kopfhaut des Massierten werden häufig miteinbezogen. Die Bewegungen bei der Abhyanga Massage sind weich und fließend. Die Muskeln werden so auf sanfte Weise gelockert und ein wohliges Gefühl von Tiefenentspannung tritt ein. Eine regelmäßige Anwendung soll das Hautbild verbessern und sich positiv auf die Verdauung und das Nervensystem auswirken. Bei Maha Abhyanga führen zwei Masseure die Ayurveda Massage synchron an einer Person durch.

Shiroabhyanga – Hilfe bei Kopfschmerzen

Während die Abhyanga Massage den Körper vollständig mit Öl verwöhnt, konzentriert sich Shiroabhyanga nur auf bestimmte Körperregionen. Hier stehen Kopf, Rücken, Gesicht und Dekolleté im Fokus. Denn meistens wird diese Massagetechnik angewandt, um Kopfschmerzen zu behandeln. Auch hierfür wird Öl angewärmt und über die genannten Körperpartien verteilt und einmassiert. Beliebte Öle haben als Basis, Kräuter, Ghee, Sesam oder Kokos. Diese werden individuell auf den Hauttyp und die Vorlieben der einzelnen Personen abgestimmt.

Pristabhyanga Sveda – Entlastung für den Rücken

Bei dieser ayurvedischen Massage kommen neben Ölen auch häufig Kräuterbeutel zum Einsatz. Diese sollen die Rückenmuskulatur sowie Schultern und Nacken entspannen und den Energiefluss verbessern. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel angeregt, die Sauerstoffversorgung erhöht und das Immunsystem gestärkt. Pristabhyanga Sveda unterstützt außerdem die Regeneration von Bandscheiben und Knorpeln.

Mukabyanga – beruhigt die Nerven

Auch bei Mukabyanga steht die ganzheitliche Entspannung im Vordergrund. Besonders das Gesicht und die Kopfhaut werden dabei sanft mit kreisenden Bewegungen massiert. Auch hier kommen wieder ayurvedische Öle zum Einsatz, die auf Stimmung und Persönlichkeit der jeweiligen Person abgestimmt werden. Angeblich soll diese Ayurveda Massage sogar Liebeskummer vertreiben und eine belastete Psyche wieder ins Gleichgewicht bringen.

Marma Massage – stärkt die inneren Organe

Laut der ayurvedischen Lehre besitzt jeder Mensch 108 Vitalpunkte im Körper, sogenannte Marma-Punkte. Durch die Massage bestimmter Punkte können energetische Blockaden gelöst, aber auch bestimmte Organe, Muskeln und Nerven positiv beeinflusst werden. Schmerzhafte Muskelverhärtungen oder Triggerpunkte bearbeitet der Masseur mit den Daumenflächen oder vier Fingern. Dabei wird der Druck zunehmend erhöht. Auch bei chronischen Schmerzen kann die ayurvedische Marma-Massage für Linderung sorgen.

Garschan-Methode – mit Peelingeffekt

Es gibt auch ayurvedische Massagen ohne Öl. So zählt Garschan zu den Trockenmassagen, bei der die Haut mit einem Seidenhandschuh massiert wird. Diese ayurvedische Massage hat einen Peeling-Effekt und sorgt für eine bessere Durchblutung der Haut. Die Haut wird aufnahmefähiger für Körperpflegeprodukte wie Cremes und Öle. Auch Cellulite soll verringert werden.

Massagen ohne Termin

Falls Sie Sie nicht auf einen Termin für eine Massageanwendung warten möchten, wenden Sie sich gern an Ihren Apotheker. Ayurvedische Öle und andere Massageprodukte für zu Hause erhalten Sie auch in der Apotheke.

 

Quelle ©LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com

Duftender Tausendsassa

Lavendel als Heilpflanze

 

Schon seit der Antike baden Menschen in Lavendel oder genießen die Pflanze als Tee oder Öl. Die Einsatzgebiete des Lavendels als Heilpflanze sind vielfältig und seine Beliebtheit ist ungebrochen.

 

  1. Jahrhundert: Lavendelöl gegen Läuse

In Lavendel steckt das lateinische Wort „lavare“, welches „waschen“ bedeutet. Es gibt uns einen Hinweis darauf, dass der Halbstrauch mit den zartvioletten Blüten und dem unverkennbaren Duft seine jahrhundertealte Karriere wohl erst einmal als Waschmittelzusatz gegen Ungeziefer begonnen hat. Die Äbtissin und Kräuterkundlerin Hildegard von Bingen empfahl Mitte des 12. Jahrhunderts Lavendelöl als Mittel gegen Läuse, und bis heute sorgen Lavendelblüten-Säckchen im Kleiderschrank dafür, dass Motten die Fliege machen.

 

Lavendel lindert von innen und außen

Mittlerweile beschreiben Fachinstitutionen aus der ganzen Welt, darunter auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Anwendung des echten Lavendels (Lavandula angustifolia) als pflanzliches Therapeutikum. Zu den anerkannten Einsatzgebieten für die innere Anwendung zählen

  • Unruhezustände
  • Einschlafstörungen
  • sowie nervöse Magen-Darm-Beschwerden
  • Blähungen.

 

Für die äußere Anwendung des Lavendels werden funktionelle Kreislaufstörungen als Indikation ausgewiesen.

 

Lavandula angustifolia lindert noch mehr

Darüber hinaus wird die Heilpflanze traditionell auch angewendet bei

  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung
  • Nervosität
  • Angstzuständen
  • kleine Wunden
  • Verbrennungen
  • Schmerzen
  • Erkältungen

 

Lavendel entspannt

Alleine schon das Einatmen von Lavendelduft wirkt entspannend. Lavendelblüten-Säckchen unter dem Kopfkissen oder ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl auf einem feuchten Tuch können gezielt eingesetzt werden, um Einschlafprobleme zu behandeln oder aufgekratzte Kinder zu beruhigen. Mit Lavendel-Tee lassen sich auch Erschöpfungs- und Angstzustände sowie Verdauungsbeschwerden bekämpfen.

 

Dampfbäder bei Erkältungen und Kopfschmerzen

Dampfbäder mit Lavendel lindern nicht nur Erkältungsbeschwerden wie Husten und Halsentzündungen, sondern auch Kopfschmerzen.

 

Lavendel wirkt antiseptisch

Und wer die schmerzlindernde und antiseptische Wirkung von Lavendel nutzen möchte, kann kleine Wunden mit Lavendel-Tee auswaschen oder bei leichten Verbrennungen mit Tee getränkte Kompressen auflegen.

 

Bei Angststörungen, Muskel- und Nervenschmerzen

Massagen oder Wickel mit Lavendelöl helfen bei Muskel- und Nervenschmerzen. Eine klinische Studie konnte außerdem zeigen, dass die Einnahme von Arzneilavendelöl in höchster pharmazeutischer Qualität bei generalisierten Angststörungen genauso effektiv ist wie die Standardmedikation mit einem Beruhigungsmittel.

 

Lavendel aus der Apotheke

Lavendel gibt es in Ihrer Guten Tag Apotheke unter anderem als Kapseln, Salben, Cremes, Öl, Badezusatz und Kräuterkissen. Selbstverständlich erhalten Sie auch getrocknete Blüten in höchster Qualität. Lassen Sie sich beraten, wie Sie die Heilpflanze nach Ihren Bedürfnissen einsetzen können und probieren Sie gerne auch einmal die unten stehenden Tipps aus!

 

Wichtig bei der Einnahme zu wissen

Lavendelöl-Präparate sollten innerlich allerdings nur Erwachsene und Kinder ab einem Alter von zwölf Jahren nutzen, schränkt die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ein. Schwangere lassen besser die Finger von Lavendel-Konzentraten und -Ölen.

 

Lavendel-Wickel

  • 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl mit 50 ml hochwertigem Pflanzenöl mischen
  • Ein sauberes Geschirrtuch der Länge nach dreimal falten und die Mischung darauf verteilen

 

  • Mit der Ölseite nach unten auf die Brust (bei Husten) oder die schmerzende Stelle legen und locker mit einem warmen Schal fixieren

 

10-20 Minuten mit dem Wickel entspannen

 

Lavendel-Tee

  • 1-2 TL getrocknete Lavendelblüten mit 200 ml 80 Grad heißem Wasser aufgießen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen

 

3mal täglich eine Tasse trinken

 

Oder abkühlen lassen und zum Auswaschen von Wunden verwenden bzw. als Kompresse auflegen.

 

Quelle ©Anna-Mari West/stock.adobe.com

Paprika, Zucchini, Radieschen und Co. vom Rost

Rezept: Grill-Gemüse-Bowl mit Tempeh und Quinoa

 

Freunde der aromatischen Grillkunst füllen ihre Teller in diesem Sommer mit farbenfrohem und knackigem Gemüse – denn ab sofort übernimmt das Grün den Bratrost! Waren es vor ein paar Jahren noch vorzugsweise saftige Steaks und herzhafte Würstchen, die ihren Weg auf den Rost fanden, zählen heute neben Fisch und Käse vor allem auch gegrilltes Obst und Gemüse zum festen Repertoire. Wie wäre es zum Beispiel mit einer bunten Grill-Gemüse-Bowl mit Tempeh und Quinoa? Entdecken Sie jetzt das Rezept.

 

Rezept: Bunte Grill-Gemüse-Bowl mit Tempeh und Quinoa

Ab auf den Grill. Machen Sie mit diesem Rezept Tomaten, Zucchini, Champignons, Radieschen und Paprika so richtig Feuer …

 

Zutaten für 4 Personen:

  • 1 gelbe Paprika
  • 1 orangene Paprika
  • 1 Zucchini
  • 4 kleine rote Zwiebeln
  • 6 Champignons
  • 16 Cherrytomaten
  • 16 Radieschen
  • 120 g Tempeh
  • 80 g Wildkräuter-Salat
  • 10 EL Öl
  • 2 Knoblauchzehen
  • Meersalz und Pfeffer, nach Geschmack
  • 200 g Quinoa
  • 160 g Rote-Bete-Hummus (gekauft oder selbst gemacht)
  • 1 Zitrone
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben
  • 1 ½ EL süßer Senf
  • 1 gute Handvoll Sprossen
  • 2 TL schwarzer Sesam

 

Zubereitung:

  1. Grill vorheizen.
  2. Paprika waschen, halbieren, vom Strunk befreien, entkernen und in grobe Würfel schneiden. Zucchini waschen, vom Strunk befreien und ebenfalls grob würfeln. Zwiebeln schälen und vierteln. Champignons putzen und vierteln. Tomaten waschen und trockenreiben. Radieschen waschen, trockenreiben und vom Strunk befreien.
  3. Tempeh in Würfel schneiden und gemeinsam mit dem Gemüse auf einzelne Spieße stecken.
  4. Knoblauch schälen und pressen oder feinhacken. Zusammen mit 4 EL Öl, Salz und Pfeffer vermengen und die Spieße damit bestreichen. Die Spieße anschließend auf den Grill legen und rundherum goldbraun garen.
  5. Währenddessen Quinoa nach Packungsanleitung kochen und nach Garzeit in die Mitte von 4 Bowls verteilen. Hummus auf die Quinoa geben.
  6. Für das Dressing Zitrone pressen. 4–5 EL Zitronensaft mit dem restlichen Öl, 1 Prise Salz und Pfeffer, geriebenem Ingwer und Senf verrühren.
  7. Salat waschen und trockenschleudern.
  8. Gegrilltes Gemüse bzw. Tempeh von den Spießen nehmen und zusammen mit dem Salat nacheinander dekorativ um die Quinoa verteilen.
  9. Zum Schluss das Dressing über das Gemüse geben, Sprossen und Sesam darüber streuen und genießen.

 

Grüne Revolution auf dem Grill

Grillgemüse setzt der kulinarischen Kreativität kaum Grenzen. Denn es ist äußerst vielseitig. Von knackigen Paprika und Zucchini über aromatische Auberginen und Champignons bis hin zu süßen Maiskolben und gegrillten Tomaten – die Auswahl ist nahezu unbegrenzt und ebenso vielfältig, wie seine kreativen Zubereitungsmöglichkeiten. Ob Grillobst, Gemüsespieße, Gemüseburger, gefüllte Gemüsepakete oder gegrillte Gemüsescheiben, sie alle haben das Zeug dazu, dem Gaumen wahre Geschmacksexplosionen zu bescheren. Dabei ist Grillgemüse nicht nur ein Fest für die Geschmackssinne, sondern auch für die Gesundheit. Als kalorienarme Alternative überzeugt es mit seinen wertvollen Nährstoffen und glänzt als ideale Ergänzung zum klassischen Grillfest mit Würstchen, Spießen und Fleisch. Es bietet eine ausgezeichnete Quelle von Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen und gleichzeitig den Gaumen erfreuen.

 

Erhitzt nicht nur die Gemüter: Holzkohle, Gas- oder Elektrogrill?

Viel diskutiert, doch eigentlich eine reine Geschmacksfrage. Denn Geschmacksträger beim Grillen ist nicht der Bratrost selbst, sondern eher die Röstaromen. Und die entstehen beim scharfen Angrillen – also bei großer Hitze. Das funktioniert sowohl auf dem Holzkohlegrill, als auch dem Elektro- oder Gasgrill. Wer sanftere Aromen bevorzugt, sollte sein Gemüse auf einem Elektrogrill zubereiten. Für Fans von klassischen Röstaromen empfiehlt sich ein Holzkohlegrill und wem der perfekte Garpunkt besonders am Herzen liegt, der sollte sich für einen Gasgrill entscheiden.

 

Dieses Grillgut ist nicht nur auf dem Grill on fire!

Ob als Beilage, als Bestandteil in Salaten, Wraps oder Burger oder doch als Hauptdarsteller in einem vegetarischen oder veganen Grillgericht – gegrilltes Gemüse weiß sich überall perfekt in Szene zu setzen und einem Grillabend die besondere, frische und gesunde Note zu verleihen. Diese fünf saisonalen Grillstars erfreuen sich nicht nur der Sommerhitze:

 

Paprika: feurig rot

Ganz gleich, ob rot, grün, gelb oder orange – Paprika bereichert Mahlzeiten mit Farbe, Geschmack und wertvollen Nährstoffen. So enthält das gesunde Gemüse jede Menge Ballaststoffe, Vitamin C, Magnesium, Zink und Calcium sowie diverse sekundäre Pflanzenstoffe – einige davon verdauungsfördernd. Und auch sonst stellen einen die verschiedenen Größen, Farben und Aromen vor die Qual der Wahl. Selbst Peperoni und Chili zählen zur Pflanzengattung der Paprika und leisten sich mit der Gemüse- und Gewürzpaprika ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf der Beliebtheitsskala.

 

Grill-Tipp: Paprika

Ob mild, süß, fruchtig-pikant oder scharf, die Paprika verleiht zahlreichen Gerichten eine einzigartige Note. So schmeckt sie nicht nur roh und knackig im Salat, sondern auch gegrillt mit feinen Röstaromen als sommerliche Antipasti. Hierzu einfach die Paprika halbieren, das Kerngehäuse und den Stiel entfernen und mit einer Marinade einstreichen. Die Paprikahälften auf der Schnittfläche etwa 4-5 Minuten und anschließend auf der Hautseite ebenfalls weitere 4-5 Minuten grillen. Um dunkle Stellen und Blasenbildung auf der Haut zu vermeiden, kann das Gemüse auch problemlos in Alufolie eingepackt auf dem Rost gegrillt werden.

 

Zucchini-Genuss-Facts

Zucchini sorgen mit ihrem milden Geschmack, einer angenehmen Textur und ihrer vielseitigen Verwendbarkeit für kulinarische Abwechslung. Sie lassen sich ganz wunderbar mit anderen Gemüsearten kombinieren. Egal, ob gegrillt, gebraten, frittiert oder gedünstet, ein Hingucker auf dem Teller ist das grüne Gemüse allemal. Abgesehen vom köstlichen Geschmack punktet Zucchini auch mit einigen gesundheitlichen Vorzügen. Dazu zählt der Gehalt an Kalzium, Magnesium, Eisen, B-Vitaminen, Vitamin A und C.

 

Zucchini: knusprig grillicious

Um Zucchini zu grillen, sollte man das Gemüse in gleichmäßige, 1 Zentimeter dicke Scheiben oder Streifen schneiden. Danach die Scheiben mit einer Marinade oder Gewürzen bestreichen und auch den Rost mit etwas Öl einreiben. Das verhindert, dass die Zucchinischeiben kleben bleiben. Anschließend dürfen sie für etwa 2-4 Minuten pro Seite, bis sie eine schöne Grillmarkierung bekommen und leicht gebräunt sind, auf den Grill.

 

Champignons: heiß begehrt

Champignons sind echte Champions in der Küche und – gerade wegen ihres zarten Geschmacks – die Stars unter den Speisepilzen. Sie stecken voller Mineralstoffe, Proteine und Vitamine, vor allem der B-Gruppe, enthalten aber auch die gerade für Schwangere so wichtige Folsäure. In puncto Größe und Form unterscheiden sich die braunen und weißen Champignons kaum voneinander, wohl aber im Geschmack. Weiße Champignons schmecken milder, die braunen haben ein intensiveres, leicht nussiges Aroma.

 

Champignons vom Rost

Dank ihrer Vielseitigkeit können sie roh in Salaten genossen, gebraten, gebacken, gedünstet oder eben gegrillt werden. Hierzu die Champignonstiele entfernen und die Köpfe mit einer aromatischen Marinade bestreichen. Danach das Gemüse, je nach Größe, für etwa 4-6 Minuten pro Seite grillen. Idealerweise bestreicht man den Rost vorher etwas mit Öl. Kurz bevor die Pilze den Grill verlassen, können sie mit frischen Kräutern bestreut oder mit etwas Zitronensaft beträufelt werden, um ihre Aromen zu verstärken.

 

Tomaten: beliebter denn je

Ob Fleisch-, Roma-, Rispen-, Cherry-, Cocktail- oder Strauchtomate – das meist leuchtendrote Nachtschattengewächs ist und bleibt das erklärte Lieblingsgemüse der Deutschen. Jede Sorte bringt ihren ganz eigenen Charakter in kulinarische Kreationen ein. So reichen die Geschmacksvariationen des Fruchtgemüses von süß über säuerlich oder mild bis herzhaft. Doch damit nicht genug. Sie sind nicht nur unglaublich vielseitig, sondern auch äußerst nahrhaft. Neben Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe, die im Ruf stehen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen und die Abwehrkräfte zu stärken.

 

So grillen Sie Tomaten am besten

Obwohl Tomaten hauptsächlich roh verzehrt werden, haben die kulinarischen Allrounder großes Potential zum Backen, Braten, Grillen oder Füllen. Man schneidet sie am besten in gleichdicke Scheiben oder Hälften und mariniert sie mit Gewürzen und Öl. So können sie dann entweder direkt oder in einer Grillpfanne oder einem Grillkorb auf den Grill. Pro Seite sollten die Tomaten etwa 3-4 Minuten, bis sie leicht gebräunt und weich werden, braten.

 

Radieschen – gesunde Power

Mit ihrer knalligen pink-roten Farbe sind die kleinen Kugeln ein Blickfang auf jedem Teller. Die Kombination von knackiger Textur und pikantem Geschmack macht Radieschen zu einem idealen Zusatz in allen möglichen Gerichten. Dazu ist das Wurzelgemüse eine hervorragende Quelle von Vitamin K, C und B9, enthält aber auch Ballaststoffe, die zur Verdauung beitragen, sowie verschiedene Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Magnesium.

 

Radieschen: glühend scharf

Radieschen werden zwar in den meisten Fällen roh verzehrt, wer die Schärfe der kleinen Kügelchen aber weniger gut verträgt, kann sie ebenso gut kochen oder in der Pfanne anrösten. Das mildert das Aroma. Und auch das Grillen von Radieschen „entschärft“ das natürlich-würzige Aroma und fügt ihrem Geschmack noch eine köstliche, rauchige Note hinzu. Dazu einfach die Blätter abschneiden und die Radieschen halbieren oder vierteln – so, dass sie gleich groß sind und gleichmäßig garen können. Anschließend für 4-5 Minuten pro Seite grillen, bis sie weich werden.

 

Informationen und Rezept stammen von Deutschland – Mein Garten. Dort finden Sie auch alles zum Thema Obst und Gemüse aus Deutschland.

 

 

Quelle ©BVEO/Ariane Bille

Würfeln, setzen, lernen

Deshalb sind Gesellschaftsspiele so wichtig für Kinder

Im Spiel lernen Kinder für das Leben: Zählen, schnelles Denken, und logisches Handeln gehören genauso zu Brettspielen wie das Verhandeln mit Mitspielern und der Umgang mit Siegen und Niederlagen. Der Mehrwert ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Eine neue Studie zeigt, dass bestimmte Gesellschaftsspiele einen positiven Einfluss auf die Rechenfähigkeit von Kindern haben.

Studie mit Kindern zwischen drei und neun Jahren

Chilenische Wissenschaftler haben dafür Daten aus 19 verschiedenen internationalen Studien ausgewertet. Darin beschäftigten sich Kinder im Alter von drei bis maximal neun Jahren unter der Anleitung von Eltern oder Lehrern über eineinhalb Monate regelmäßig mit Gesellschaftsspielen. Eine Hälfte verbrachte die Zeit mit Spielen, die Zählen und Rechnen voraussetzten. Die Kontrollgruppe hingegen nahm Spiele ohne diese Aufgaben.

Deutliche Fortschritte festgestellt

52 Prozent der Studien zeigten nach den Erkenntnissen der Chilenen deutliche mathematische Fortschritte im Testzeitraum. Zum Beispiel beim Benennen und im Grundverständnis von Zahlen sowie im Addieren und Subtrahieren. 32 Prozent der Kinder schnitten bei Rechenaufgaben wesentlich besser ab als die aus der Kontrollgruppe.

Gesellschaftsspiele fördern viele Fähigkeiten

Doch Gesellschaftsspiele bringen den Kleinen noch viel mehr. Allein schon das Würfeln und Setzen oder das Mischen von Karten fördert die motorischen Fähigkeiten. Es gibt auch Spiele, die speziell auf geschickte Hände oder auch vollen Körpereinsatz ausgelegt sind – inklusive schnellem Denken und Handeln. Auch die Koordination wird dadurch trainiert.

Kommunikation und Konzentration

Spielen ist immer Kommunikation. Jung und Alt kommen zusammen und einigen sich auf das Einhalten spezieller Regeln. Oft erfordern die Spiele auch Zusammenarbeit zwischen mehreren Teilnehmern. Das steigert die emotionale Intelligenz und Empathie. Zusätzlich lernen Kinder, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren.

Spielerischer Umgang mit Stress

Gleichzeitig ist das Spiel ein geschützter Raum. Kinder erkennen hier ihre eigenen Stärken und Schwächen sowie ihre Grenzen, ohne harte Konsequenzen fürchten zu müssen. Sie lernen es spielerisch, mit Stress umzugehen. Zum Beispiel durch Konkurrenz-Situationen und Zeitlimits oder auch Niederlagen. Das hilft beim späteren Umgang damit im Alltag.

Gesellschaftsspiele bringen Familie zusammen

Ganz wichtig: Gesellschaftsspiele sollen immer Spaß machen. Achten Sie also darauf, dass die Spiele altersgerecht sind und die Kinder nicht überfordern. Gerade bei kleinen Kindern lohnt es sich, die Regeln für ein Erfolgserlebnis auch mal etwas großzügiger auszulegen. Das gemeinsame Spielen bringt Familien zusammen und stärkt die Bindung zwischen Kindern, Eltern und Geschwistern. Allein das ist schon ein guter Grund, Würfel und Spielsteine auszupacken.

Quelle ©famveldman/stock.adobe.

Neues aus der Wissenschaft

Phubbing – bitte kein Smartphone bei sozialen Begegnungen

 

Kennen Sie das? Sie haben sich mit einem Freund oder einer Freundin zum Essen verabredet und mitten im Gespräch checkt ihr Gesprächspartner sein Smartphone. Oder haben Sie es selbst schon getan? „Phubbing“ wird dieses Verhalten genannt. Erfahren Sie jetzt mehr dazu.

 

Der Begriff ist ein Kunstwort, das aus den englischen Begriffen „phone“ für Telefon und „snubbing“ für Brüskieren zusammengesetzt ist.

 

Phubbing kommt schlecht an

Eine Studie der Universität Mannheim hat jetzt gezeigt, dass dieses Verhalten bei den anderen viel schlechter ankommt, als man selber denkt. Schon allein das Legen des Telefons auf den Tisch wird von dem Gesprächspartner als störend und weniger wertschätzend empfunden und wirkt sich häufig negativ auf die Atmosphäre und Qualität der Begebung aus. Also wem ein gutes Verhältnis zu seinem Gegenüber wichtig ist, der lässt sein Smartphone besser in der Tasche.

Quelle ©Mirko Vitali/stock.adobe.com

Intimpflege  

Weniger ist mehr

 

Haben Sie auch schon von Vulva-Wellness, Vagina-Fruchtgummis und Penisreiniger gehört? Der Markt für Intimpflege-Produkte boomt. Oft suggeriert er uns – egal ob Männlein oder Weiblein – dass unsere untere Etage dringend einer aufwändigen Reinigungs- und Pflegeprozedur bedarf, damit sie endlich keimfrei ist und im besten Fall noch fruchtig duftet. Doch Experten warnen: Viele Pflegeprodukte sind überflüssig und manche sogar schädlich! Wie Sie Ihren Intimbereich am besten pflegen, lesen Sie jetzt mehr.

 

Penis und Vagina müssen nicht keimfrei sein

Aufgrund der Hautfeuchtigkeit und Körperwärme herrscht im Intimbereich ein optimales Klima für Krankheitserreger. Eine regelmäßige und vor allem richtige Intimhygiene hilft, Krankheiten vorzubeugen. Aber: Weder Penis noch Vulva und Vagina müssen keimfrei sein. Ganz im Gegenteil! Das weibliche Geschlechtsteil ist mit zahlreichen Milchsäurebakterien besiedelt und das ist auch gut so. Diese sorgen für ein saures Milieu, so dass sich krankmachende Mikroorganismen weder ungebremst vermehren noch Infektionen ausbreiten können. Und auch die Penishaut beherbergt eine Reihe guter Mikroorganismen, die für eine gesunde Hautbarriere zuständig sind. Die richtige Hygiene sorgt dafür, dass sich im warm-feuchten Intimbereich kein Nährboden für krankmachende Keime ausbilden kann und gleichzeitig das schützende körpereigene Mikrobiom gepflegt wird.

 

Richtig waschen

Es genügt, wenn Sie einmal täglich Vulva und Penis waschen. Nach dem Sport, Geschlechtsverkehr, wenn Sie stark geschwitzt haben oder bei Frauen, die gerade menstruieren, darf es auch zweimal sein. Beschränken Sie sich beim Waschen auf lauwarmes Wasser: Herkömmliche Seifen oder Duschgele mit hohem pH-Wert zerstören nur die Schutzschicht der empfindlichen Haut. Wer nicht komplett auf eine Waschlotion verzichten möchte, greift am besten zu speziellen Intimwaschprodukten mit dem richtigen pH-Wert. Lassen Sie sich in Ihrer Guten-Tag-Apotheke beraten, welche Waschlotion am besten für Frauen, Männer oder beide Geschlechter geeignet ist.

 

Waschlappen täglich wechseln

Wenn Sie lieber einen Lappen statt der Hand zum Waschen verwenden, wechseln Sie diesen bitte täglich, da sich sonst Krankheitserreger darauf vermehren können. Frauen sollten außerdem darauf achten, dass sie sich von der Scheide zum After waschen, damit keine Darmbakterien in die Scheide gelangen.

 

Parfümierte Slipeinlagen & Co.? Besser nicht

Gründliches Abtrocknen nicht vergessen! Bitte gehen Sie behutsam vor, um die empfindliche Haut nicht zu reizen oder zu verletzen. Nutzen Sie ein trockenes und frisches Handtuch. Abschließend noch ein duftendes Intimspray, parfümierte Slipeinlagen oder Tampons? Bitte nicht! Das ist viel zu reizend für die Haut im Intimbereich. Die Berliner Frauenärztin Anna Stamm sagt dazu auf Instagram: „Das brauchst Du nicht. Solange Du Dich regelmäßig wäschst, ist Dein natürlicher Körpergeruch völlig in Ordnung.“

 

Unten drunter: am besten was aus Baumwolle

Männer und Frauen sollten täglich ihre Unterwäsche wechseln. Geben Sie Baumwoll-Slips und Shorts gegenüber synthetischen Fasern den Vorzug, denn sie saugen den Schweiß besser auf und bieten keinen Nährboden für Bakterien und Pilze. Außerdem können und sollten sie bei 60 Grad Celsius in der Maschine gewaschen werden.

 

Richtig stutzen

Wenn Sie die Haare im Intimbereich stören, können Sie diese entfernen – aus hygienischen Gründen ist das aber keinesfalls nötig. Enthaarungscremes enthalten oft reizende Inhaltsstoffe, deshalb sollten Sie lieber einen Nassrasierer verwenden. Wichtig: Achten Sie auf scharfe Klingen, denn stumpfe Klingen reizen die Haut unnötig und führen leicht zu Verletzungen.

 

Bildquelle: @BillionPhotos.com/stock.adobe.com

Volksleiden Venenerkrankung – was hilft?

Was sind Venenerkrankungen und wie können wir unsere Venen unterstützen?Venenleiden sind mittlerweile zu einem Volksleiden geworden. In unseren hochtechnischen Ländern kommen Venenleiden häufig vor und können, unbehandelt, lebensbedrohliche Erkrankungen wie Thrombosen auslösen. Laut Schätzungen sind circa 32 Millionen Erwachsene alleine in Deutschland betroffen. Wie Sie Ihren Venen Gutes tun können, verrät Ihnen jetzt Alexandra Haberkorn. Sie PKA und zertifizierte Venenfachberaterin in der Marien-Apotheke in Lohr a.M..

 

Erste Anzeichen von Venenleiden

Zu den ersten Anzeichen zählen Schwellungen an den Knöcheln (die über die Nacht wieder zurückgehen), müde und schwere Beine, nächtliche Wadenkrämpfe und Besenreiser bis hin zu Krampfadern. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer, was unter anderem an den Ursachen von Venenerkrankungen liegen kann. Dazu zählen hormonelle Umstellungen bei Schwangerschaften oder den Wechseljahren, familiäre Veranlagung, Übergewicht, mangelnde Bewegung, Alter (40+) aber auch verschiedene Krankheitsbilder (z.B. Diabetes mellitus).

 

Bewegung, Bewegung … tut Venen gut

Um einer Verschlechterung des Venenleidens entgegenzuwirken, können wir einiges tun. Unsere Venen brauchen Unterstützung von unserer Muskulatur (Venen-Muskel-Pumpe), dafür ist die regelmäßige Bewegung wichtig. Nicht nur Venengymnastik, sondern auch 30 Minuten am Tag flott Gehen, Joggen oder Radfahren ist empfehlenswert. Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs. Wenn Sie viel im Sitzen arbeiten, bauen Sie alle 20 Minuten 20 Schritte in Ihren Alltag ein. Ausreichend Flüssigkeit, am besten zwei Liter Wasser, ist genauso wichtig wie lockere Kleidung und flache Schuhe. So haben es unsere Venen leichter, das Blut zurück zum Herzen zu transportieren.

 

Im Sommer: kneippsche Güsse, Wassertreten und Schwimmen

Im Sommer sind kneippsche Güsse, Wassertreten und Schwimmen besonders gut geeignet. Das Wasser hat einen kühlenden und abschwellenden Effekt. Vermeiden Sie Hitze, dadurch weitet sich unser Venengewebe und die Beschwerden verschlechtern sich. Ist das Venenleiden schon weiter fortgeschritten, sind Gele mit Rosskastanie oder rotem Weinlaub zu empfehlen. Diese Wirkstoffe können auch innerlich angewendet werden, um die Venenwände zu stärken.

 

Kompressionsstrümpfe bei Venenleiden empfehlenswert

Auch kompressive Strümpfe helfen Ihnen, die Beschwerden zu lindern. Diese sollten einen nachgewiesenen Druck von mindestens 15 mmHg haben und am besten am Bein angemessen sein, um eine gute Passform zu gewährleisten. Fragen Sie hierzu einfach in Ihrer Apotheke vor Ort nach.

Kompressionsstrümpfe sind auch bei längeren Reisen immer zu empfehlen und mittlerweile auch bei Sportlern sehr beliebt. Sie helfen, die Regeneration der Muskeln zu verbessern und Krämpfen vorzubeugen. Achten Sie auf Ihre Beingesundheit und lassen sich gerne in Ihrer Vor-Ort-Apotheke beraten. Sollten sich Ihre Beschwerden nicht bessern oder fühlen sich Ihre Beine heiß an, haben Sie stärkere Schmerzen in den Beinen, eventuell sogar Fieber, dann suchen Sie dringend einen Arzt auf und lassen Ihre Venen untersuchen.

 

Helfen Sie Ihren Venen

mit diesen kleinen Übungen der Expertin

 

  • Gehen Sie auf die Zehenspitzen (geht auch im Sitzen) und wippen Sie vor und zurück

 

  • Strecken Sie im Sitzen die Beine aus und kreisen Sie die Füße in beide Richtungen

 

  • Aus der gleichen Position heraus die Füße kräftig nach vorne/unten drücken und wieder zurückziehen

 

Bildquelle: @Anusorn/stock.adobe.com

Polymedikation: So bewahren Sie den Durchblick

Mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland nehmen täglich fünf oder mehr Arzneimittel ein. Jedes Medikament erfüllt für sich seinen guten Zweck und dient der Gesundheit des Patienten, aber zusammen mit anderen – der sogenannten Polymedikation – kann es zu unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen kommen. Daher ist es ungemein wichtig, dass die unterschiedlichen Präparate gut aufeinander abgestimmt sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Patienten ihre Medikation regelmäßig von einem Experten analysieren lassen. Die Apotheke vor Ort ist dafür prädestiniert. Erfahren Sie jetzt mehr.

 

Je mehr Medikamente, desto schwieriger lässt sich der Überblick behalten

Ein gewohntes Bild in vielen Haushalten, in denen ein Familienmitglied unter einer oder mehreren chronischen Krankheiten oder Beeinträchtigungen leidet: das wöchentliche Pillen richten. Auf dem Tisch liegen zahlreiche Packungen. Nach und nach werden die Tabletten in die Wochenkästchen einsortiert – die für morgens, die für mittags, die für abends. Oft ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Zumal die einen Pillen nach den Angaben des Beipackzettels vor dem Essen eingenommen werden sollen, die anderen zum Essen und wieder andere eine halbe Stunde oder so nach dem Essen. Manche sollen auch nicht zusammen mit bestimmten Lebensmitteln eingenommen werden, weil sonst die Wirkung verstärkt oder unterdrückt werden würde. Wohl dem, der da noch durchblickt. Überhaupt stellen sich viele Patienten und ihre Angehörigen die Frage: Müssen diese ganzen Pillen wirklich sein, ist das nicht alles viel zu viel, und was ist mit den Wechselwirkungen der einzelnen Präparate?

 

Polymedikation: Viele nehmen Arzneien gar nicht mehr ein

Manche kapitulieren dann einfach. Es kommt gar nicht so selten vor, dass Patienten die vom Arzt verschriebenen Medikamente gar nicht mehr einnehmen. In einer Studie kam heraus, dass sich nur 6,5 Prozent der Patienten exakt an den ärztlichen Medikationsplan hielt. Die Patienten setzten nicht nur ohne das Wissen ihres Arztes Medikamente ab, sondern sie fügten auch selbstständig andere, freiverkäufliche hinzu.

 

Viele Menschen müssen mehr als fünf Medikamente täglich nehmen

Das Thema ist schwierig und komplex. Viele Patienten müssen dauerhaft mehrere verschiedene Medikamente einnehmen. Man spricht hier von Polymedikation, Multimedikation oder auch Polypharmazie. Nach offiziellen Angaben nehmen 7,6 Millionen Bundesbürger ab 65 Jahren täglich fünf oder mehr Arzneimittel ein. In der Altersgruppe zwischen 75 und 80 Jahren braucht jeder Dritte sogar mehr als acht Medikamente. Jedes einzelne Medikament ist für sich sinnvoll und nutzt dem Patienten. Aber: Mit jedem zusätzlichem Medikament steigt das Risiko für arzneimittelbezogene Probleme in Folge von gegenseitigen Wechselwirkungen stark an. Die Folgen sind häufig ernsthafter Natur und bisweilen auch lebensbedrohlich.

 

Folgen der Multimedikation

250.000 bis 500.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr gehen auf vermeidbare Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zurück, schätzt das Bundesministerium für Gesundheit. Meist stehen diese Einweisungen im Zusammenhang mit einer Polymedikation. Schätzungsweise 25.000 Menschen – und damit ein Vielfaches der knapp 3.000 Verkehrstoten im Jahr 2022 – sterben pro Jahr an den Folgen unüberlegt kombinierter Arzneien, schreibt die Barmer Krankenkasse. Genaue Zahlen fehlen, weil viele dieser Todesfälle in der Regel nicht der Medikation, sondern der Erkrankung selbst zugeschrieben werden.

 

„Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ übernimmt die Krankenkasse

Die einzige Lösung aus diesem Dilemma: Es braucht in Bezug auf Polymedikation eine Instanz, die wirklich die vielen unterschiedlichen Medikamente, ihre Neben- und Wechselwirkungen kontrolliert und im Dialog mit den Patienten und den beteiligten Ärzten synchronisiert. Prädestiniert, um solch eine Medikationsanalyse durchzuführen, ist die Apotheke vor Ort. Hier laufen alle Fäden zusammen, und hier liegt das erforderliche pharmazeutische und pharmakologische Fachwissen vor. Nicht ohne Grund ist die sogenannte „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ in der Apotheke seit 2022 eine der fünf pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL), die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.

 

Medikationsanalyse in der Apotheke

Patienten, die dauerhaft mehr als fünf Medikamente täglich einnehmen, haben jetzt einen Anspruch darauf, in der Apotheke einmal im Jahr ihre Medikation analysieren zu lassen. Das Ziel einer solchen systematischen Überprüfung der Medikation ist es, negative Auswirkungen der Arzneimitteltherapie zu minimieren, ohne die positiven Auswirkungen der Therapie zu beeinträchtigen. Im Rahmen einer Medikationsanalyse werden in einem ersten Schritt alle Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel in einem sogenannten „Brown-Bag-Review“ erfasst. Dafür bringt der Patient alle Medikamente, die er einnimmt (egal ob dauerhaft oder nur im Bedarfsfall), mit in die Apotheke. (Ursprünglich packte er dazu die Medikamente in eine neutrale, braune Tüte, daher der Begriff „Brown Bag“.)

 

Wechselwirkungen, Indikationen und Unverträglichkeiten auf dem Prüfstand

Unter anderem mit Hilfe verschiedener Datenbanken, Fachinformationen und entsprechender Fachliteratur prüft dann der Apotheker bzw. die Apothekerin sämtliche Wechselwirkungen, Indikationen und Unverträglichkeiten. Oft ist es sinnvoll, dass der Apotheker mit dem behandelnden Arzt oder den Ärzten Rücksprache nimmt, sofern der Patient dazu sein Einverständnis gegeben hat. Im Ergebnis der Medikationsanalyse können dann – ebenfalls unter Einbeziehung der beteiligten Ärzte – Dosierungen angepasst oder weitere Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden, um das Risiko für Wechselwirkungen und unerwünschte Nebenwirklungen zu minimieren.

 

Pillenbox mit Alarmfunktion erinnert an Tabletteneinnahme

Die Medikationsberatung ist ein wichtiger Baustein im Serviceangebot der Apotheke. Aber Patienten erhalten hier noch weitere Unterstützung. So hilft die Apotheke mit passenden Produkten dabei, dass Patienten ihre Medikamente zuverlässig zu den korrekten Zeitpunkten einnehmen. Dazu zählt unter anderem die klassische Dosierhilfe für die Woche mit den Fächern für morgens, mittags und abends. Hilfreich auch die Pillenbox mit eingebauter Alarmfunktion, die den Patienten zu einer bestimmten, frei wählbaren Uhrzeit daran erinnert, sein Medikament einzunehmen (z.B. Pillenbox „Vergiss nix“). Dies ist für viele Menschen eine sinnvolle Alternative zu Smartphone-Apps, die ebenfalls dazu dienen sollen, den Patienten bei der korrekten Einnahme seiner Medikamente zu unterstützen (beispielsweise die Apps Mediteo oder Vimedi).

 

Medikamentenrichten ade: Blisterservice aus der Apotheke

Ein besonders hilfreicher Service, den immer mehr Apotheken gegen eine geringe Gebühr anbieten, ist übrigens die patientenindividuelle Verblisterung der wöchentlich oder monatlich einzunehmenden Medikamente. Das heißt: Die Tabletten werden entsprechend dem Medikationsplan sortiert und luftdicht in kleine Tüten verpackt, die mit allen wichtigen Informationen wie dem Namen des Medikaments, dem Tag und der Uhrzeit der Einnahme und weiteren Einnahmehinweisen versehen sind. Die kleinen Tüten sind platzsparend in einem praktischen Blisterspender aufgerollt und eignen sich dank der einfachen Handhabung auch bestens für unterwegs.

 

Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Guten-Tag-Apotheke bei allen Fragen zu Ihrer Medikation beraten.

 

Bildquelle: ©Lena Ivanova/stock.adobe.com

Warum Ausnahmen zu einer guten Erziehung gehören

Mal ein Eis zu viel naschen, den Tisch nicht gleich abdecken oder bis mittags im Schlafanzug bleiben … Perfekt wären wir alle gern, sind es aber selten. Und das ist völlig menschlich. Für Kinder gilt das genauso. „Wir müssen mit den Kindern nicht härter sein als mit uns selbst“, sagt Erziehungsexpertin Nicola Schmidt. Kinder haben viele Gründe, warum sie manchmal etwas ganz anderes brauchen, tun oder fordern als sonst. Dann können Ausnahmen von Regeln der Familie guttun. Erfahren Sie jetzt mehr dazu.

 

Wichtige Ausnahmen

Hat ein Kind Angst, braucht es besonders viel Nähe und Sicherheit. Und schleicht sich vielleicht abends zu den Eltern aufs Sofa, anstatt wie sonst in seinem Bettchen zu bleiben. Auch ein Wachstumsschub oder ein anstrengender Tag im Kindergarten kann der Grund sein, warum die Energie für ein eigentlich selbstverständliches Benehmen fehlt. Wer plötzlich einer fremden Person nicht mehr „Guten Tag“ sagen kann, der ist vielleicht schüchtern und kann das erst recht nicht vor den Ohren anderer zugeben.

 

In der Erziehung: Bedürfnisse des Kindes annehmen

Wichtig: Nicht immer können Kinder ihre Sorgen oder Bedürfnisse klar ausdrücken. So wird vielleicht über Bauchweh geklagt, obwohl der eigentliche Grund ein Konflikt im Kindergarten ist. Nehmen Sie Bedürfnisse Ihres Kindes auch einfach mal hin, obwohl Ihnen der Grund (noch) nicht ganz schlüssig erscheint.

Auch aus Spaß und Spontaneität dürfen Ausnahmen gemacht werden. Lockt vielleicht der erste warme Sommertag, können Hausaufgaben mal zugunsten des Freibads verschoben werden.

 

Fünfe auch mal gerade sein lassen

Nicola Schmidt beschäftigt sich seit 15 Jahren mit „faktenbasierter Erziehung“ und erklärt Eltern komplexe Forschungsergebnisse so, dass sie sie direkt im Alltag umsetzen können. Die Bücher der Wissenschaftsjournalistin standen bereits mehrfach auf den Amazon- und SPIEGEL-Bestsellerlisten und sind in acht Sprachen übersetzt. Sie sagt:

 

„Wenn wir Kinder gehirngerecht erziehen wollen, heißt ‚Konsequenz’, dass wir konsequent fragen: ‚Was kann mein Kind gerade leisten?’ Wenn das Kind einen guten Tag hat, dann bestehen wir auf unseren Regeln und es gibt keine Gummibärchen vor dem Mittagessen. Wenn das Kind einen schlechten Tag hat, müde, aufgebracht oder mit den Nerven einfach am Ende ist, dann ist sein Gehirn ohnehin nicht in der Lage, etwas zu lernen. Dann lockern wir die Regeln und lassen Fünfe gerade sein. Mal ehrlich: Wir machen das bei uns selbst auch so. Wenn wir gut drauf sind, ernähren wir uns gut, treiben Sport und lesen kluge Bücher. Wenn es uns schlecht geht, versacken wir mit einem Becher Eis vor dem Fernseher – und das ist menschlich. Wir müssen mit den Kindern nicht härter sein als mit uns selbst. Solange es die klar kommunizierte Ausnahme bleibt – ‚Ich entscheide jetzt, heute fangen wir mal mit dem Nachtisch an, das Essen dauert noch so lange und der lange Einkauf hat uns ganz schön gestresst’ – ist das okay.“

 

So bleibt die Ausnahme in der Erziehung auch eine

Erklären Sie Ihrem Kind, dass jetzt eine Ausnahme herrscht, und begründen Sie das möglichst auch. Zum Beispiel: „Ich merke, dass es dir nicht gut geht. Also darfst du bei mir bleiben. Wenn du wieder mutiger bist, schaffst du es bestimmt auch wieder, in deinem Bett einzuschlafen.“ Seien Sie ehrlich zu sich selbst, bevor Sie Ausnahmen erlauben – ist der wahre Grund vielleicht die eigene Bequemlichkeit? Entspricht die Ausnahme trotzdem den allgemeinen Werten Ihrer Familie?

 

In diesen Fällen besser erzieherisch konsequent bleiben!

Ist die Sicherheit gefährdet, sollten Regeln eingehalten werden. „Heute schnallen wir uns ausnahmsweise nicht im Auto an“, wäre eine schlechte Ausnahme. Auch, wenn teure Schäden entstehen oder Grenzen von jemand anderem überschritten werden, muss die Regel eingehalten werden.

 

„Erziehen ohne Schimpfen“

Schimpfen ist in vielen Familien ein fester Bestandteil der Erziehung. Tatsächlich kann Schimpfen aber unerwünschte Nebenwirkungen haben: Das Selbstwertgefühl der Kinder leidet, der Lerneffekt ist selten positiv und es belastet die Beziehung. Nicola Schmidt zeigt praktisch und anschaulich, wie es auch ohne Schimpfen geht. „Erziehen ohne Schimpfen“ von Nicola Schmidt, Gräfe & Unzer Verlag, 176 Seiten, 19,99 Euro.

 

Bildquelle: ©topvectors/stock.adobe.com