Würfeln, setzen, lernen

Deshalb sind Gesellschaftsspiele so wichtig für Kinder

Im Spiel lernen Kinder für das Leben: Zählen, schnelles Denken, und logisches Handeln gehören genauso zu Brettspielen wie das Verhandeln mit Mitspielern und der Umgang mit Siegen und Niederlagen. Der Mehrwert ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Eine neue Studie zeigt, dass bestimmte Gesellschaftsspiele einen positiven Einfluss auf die Rechenfähigkeit von Kindern haben.

Studie mit Kindern zwischen drei und neun Jahren

Chilenische Wissenschaftler haben dafür Daten aus 19 verschiedenen internationalen Studien ausgewertet. Darin beschäftigten sich Kinder im Alter von drei bis maximal neun Jahren unter der Anleitung von Eltern oder Lehrern über eineinhalb Monate regelmäßig mit Gesellschaftsspielen. Eine Hälfte verbrachte die Zeit mit Spielen, die Zählen und Rechnen voraussetzten. Die Kontrollgruppe hingegen nahm Spiele ohne diese Aufgaben.

Deutliche Fortschritte festgestellt

52 Prozent der Studien zeigten nach den Erkenntnissen der Chilenen deutliche mathematische Fortschritte im Testzeitraum. Zum Beispiel beim Benennen und im Grundverständnis von Zahlen sowie im Addieren und Subtrahieren. 32 Prozent der Kinder schnitten bei Rechenaufgaben wesentlich besser ab als die aus der Kontrollgruppe.

Gesellschaftsspiele fördern viele Fähigkeiten

Doch Gesellschaftsspiele bringen den Kleinen noch viel mehr. Allein schon das Würfeln und Setzen oder das Mischen von Karten fördert die motorischen Fähigkeiten. Es gibt auch Spiele, die speziell auf geschickte Hände oder auch vollen Körpereinsatz ausgelegt sind – inklusive schnellem Denken und Handeln. Auch die Koordination wird dadurch trainiert.

Kommunikation und Konzentration

Spielen ist immer Kommunikation. Jung und Alt kommen zusammen und einigen sich auf das Einhalten spezieller Regeln. Oft erfordern die Spiele auch Zusammenarbeit zwischen mehreren Teilnehmern. Das steigert die emotionale Intelligenz und Empathie. Zusätzlich lernen Kinder, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren.

Spielerischer Umgang mit Stress

Gleichzeitig ist das Spiel ein geschützter Raum. Kinder erkennen hier ihre eigenen Stärken und Schwächen sowie ihre Grenzen, ohne harte Konsequenzen fürchten zu müssen. Sie lernen es spielerisch, mit Stress umzugehen. Zum Beispiel durch Konkurrenz-Situationen und Zeitlimits oder auch Niederlagen. Das hilft beim späteren Umgang damit im Alltag.

Gesellschaftsspiele bringen Familie zusammen

Ganz wichtig: Gesellschaftsspiele sollen immer Spaß machen. Achten Sie also darauf, dass die Spiele altersgerecht sind und die Kinder nicht überfordern. Gerade bei kleinen Kindern lohnt es sich, die Regeln für ein Erfolgserlebnis auch mal etwas großzügiger auszulegen. Das gemeinsame Spielen bringt Familien zusammen und stärkt die Bindung zwischen Kindern, Eltern und Geschwistern. Allein das ist schon ein guter Grund, Würfel und Spielsteine auszupacken.

Quelle ©famveldman/stock.adobe.

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