Wenn der Magen gereizt ist

Was bei einem Reizmagen hilft

Etwa 20 bis 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben nach Angaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) anhaltende Magenbeschwerden. Bei etwa zehn bis 15 Prozent liegt ein Reizmagen vor. Erfahren Sie jetzt mehr dazu.

Welche Beschwerden treten auf?

Menschen mit Reizmagen berichten von unterschiedlichen Symptomen. Sie können einzeln oder zusammen, phasenweise oder nahezu dauerhaft auftreten. So werden beispielsweise Schmerzen oder ein brennendes Gefühl im Oberbauch, verfrühtes Sättigungsgefühl oder Völlegefühl nach dem Essen sowie Blähungen und Krämpfe beschrieben. Auch häufiges Aufstoßen, Übelkeit, Unwohlsein und Erbrechen kommen vor.

Wie entsteht ein Reizmagen?

Leider ist bislang noch nicht vollständig geklärt, wie es zu einem Reizmagen kommt.

  • Wissenschaftler vermuten, dass eine chronische bakterielle Infektion oder vorausgegangene Entzündung im Verdauungstrakt an der Entstehung beteiligt sein könnten.
  • Darüber hinaus werden Zusammenhänge mit Immunprozessen im Dünndarm, der Zusammensetzung des Mikrobioms sowie einer erblich bedingten Anfälligkeit in Studien untersucht.
  • Außerdem weiß man, dass sich bei manchen Menschen der Magen nach dem Essen nicht so dehnt und entspannt wie ein gesunder Magen. Dann verteilt sich der Mageninhalt nicht ausreichend, wodurch es schnell zu einem anhaltenden Völlegefühl oder Übelkeit kommen kann.
  • Außerdem können Depressionen und Ängste einen Reizmagen begünstigen.

Meist spielen körperliche und psychische Aspekte zusammen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Etwas weniger als die die Hälfte der anhaltenden Magenbeschwerden wird durch bestimmte Krankheiten (z.B. Entzündungen, Lebensmittelunverträglichkeiten, Magengeschwür, Gallensteine) oder Medikamente (z.B. Antirheumatika, Eisenpräparate) ausgelöst. Von einem Reizmagen ist erst dann die Rede, wenn diese Ursachen abgeklärt und ausgeschlossen wurden. Dem Reizmagen liegt glücklicherweise keine gefährliche Krankheit zugrunde.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ziel einer Therapie des Reizmagens ist, dass sich die Beschwerden langfristig so in den Griff bekommen lassen, dass ein möglichst aktives und unbeschwertes Leben möglich ist. Das ist in der Regel am besten mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen zu erreichen.

  1. Medikamentös werden häufig sogenannte Prokinetika (Wirkstoffe, die gegen Druck- und Völlegefühl, Übelkeit und nicht-saures Aufstoßen helfen) sowie Säurehemmer eingesetzt.
  2. Auch mit pflanzlichen Wirkstoffen unter anderem aus Anis, Angelikawurzel, Bauernsenf, Bittere Schleifenblume, Enzian, Kümmel, Pfefferminze oder Wermut beziehungsweise auch mit Flohsamenschalen lassen sich gute Behandlungserfolge erzielen. Ihre Guten-Tag-Apotheke verfügt über ein breites Sortiment verschiedener Darreichungsformen (z.B. Tees, Dragees, Kapseln oder Tropfen) und hat für jeden Patienten das passende Präparat samt kompetenter Beratung parat.
  3. Viele Patienten machen auch gute Erfahrung damit, über den Tag verteilt kleine und fettarme Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
  4. Eine angenehme Umgebung beim Essen und langsames, gutes Kauen können ebenfalls hilfreich sein. Ob auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet werden muss, lässt sich am besten bei einer qualifizierten Ernährungsberatung feststellen – meist ist es jedoch nicht nötig.
  5. Oft genügt es schon, Alkohol und Nikotin zu meiden,
  6. lieber Brot vom Vortag als frisches zu essen,
  7. die Speisen zu dünsten oder zu kochen, anstatt sie zu braten oder zu frittieren
  8. und viel zu trinken.
  9. Die Techniker Krankenkasse empfiehlt darüber hinaus, Strategien zur Stressbewältigung (z.B. Ausdauersport, Yoga, progressive Muskelrelaxation, Meditation) in den Alltag einzubauen.

 

Bildquelle: Syda Productions/stock.adobe.com

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